Die Autorin Nele Bruun hat mit ihrem Kriminalroman „Frieslandopfer“ den ersten Band rund um die beiden Ermittler Wolf und Covaci geschrieben. Da es der Auftakt zu einer Krimi- Reihe ist, kann man diesen ohne Vorkenntnisse lesen.
Der Kriminalroman „Frieslandopfer“ war mein erstes Buch aus der
Feder von Nele Bruun. Hier hat mich vor allem die Location gereizt, kenne ich Wyk auf Föhr doch ganz…mehrDie Autorin Nele Bruun hat mit ihrem Kriminalroman „Frieslandopfer“ den ersten Band rund um die beiden Ermittler Wolf und Covaci geschrieben. Da es der Auftakt zu einer Krimi- Reihe ist, kann man diesen ohne Vorkenntnisse lesen.
Der Kriminalroman „Frieslandopfer“ war mein erstes Buch aus der Feder von Nele Bruun. Hier hat mich vor allem die Location gereizt, kenne ich Wyk auf Föhr doch ganz gut, ich habe hier schon öfters Urlaub gemacht und war daher sehr auf die Umsetzung der Örtlichkeiten innerhalb des Kriminalfalles gespannt.
Der Schreibstil der Autorin ist leicht und lässt sich flüssig lesen. Dies führt dazu, dass dies ein kurzweiliger Kriminalroman wird, welcher sich zügig weg lesen lässt. Durch die Art, wie der Mordfall aufgeklärt wird, entwickelt sich eine Art Sogwirkung. Als Leser möchte man nur zu gerne wissen, was hinter diesem Gewaltakt steckt. Auch hat die Autorin einen bildhaften Schreibstil, sodass man sich die Örtlichkeiten gut vorstellen kann. Ebenso hat man als Leser quasi das Gefühl, dass einem Mal ein lauer Nordseewind um die Nase weht. Meiner Meinung nach schafft es Bruun auch ganz gut, die Spannung konsequent oben zu halten. Dies schafft sie auf verschiedene Art und Weise. Sei es durch den Mordfall an sich und den Ermittlungsarbeiten, oder auch durch diverse Charakterkonstellationen, welche ebenfalls viel Konfliktpotential aufweisen.
Zu Beginn des Buches wird der Leser sofort mitten in das Geschehen hineingeworfen. Er wird Zeuge eines Mordfalles und ist dabei, als der Barbesitzer Harald Königsberger ermordet wird. Natürlich ist man dadurch ein wenig schlauer als das Ermittlerteam, aber etwas Konkretes weiß der Leser dadurch auch nicht. Dies führt dazu, dass man fleißig miträtseln kann und mit überlegt, was hinter dieser Tat stehen könnte. Stück für Stück werden neue Gegebenheiten aufgedeckt, so langsam lichtet sich der Nebel und man bekommt ein besseres Bild von dem Opfer. Immer mehr ergibt sich ein Gesamtbild und so langsam erkennt man die Zusammenhänge. Natürlich stellt sich die Frage, wer hinter diesem Racheakt steckt und was dem Täter dazu bewegt hat – dazu muss das Leben des Opfers näher beleuchtet werden. Am Anfang wird es so dargestellt, dass das Opfer eine reine Weste hat und von jedem geliebt und geschätzt wurde. Aber im Verlaufe der Ermittlungen wird dieses Bild korrigiert und es kommen einige Entdeckungen ans Licht. Nicht alle Informationen oder Wege führen die Ermittlungen ans Ziel, es müssen auch Fehlschläge eingesteckt werden.
Die beiden Ermittler setzten sich aus Kommissar Wolf und seinem neuen Partner Covaci zusammen. Carsten Wolf sucht derzeit einen neuen Partner. Seine Kollegin und bisherige Partnerin Manu ist derzeit auf Grund eines Autounfalles krankgeschrieben und ihre Genesungszeit wird noch etwas dauern. Man bekommt den Eindruck, dass die beiden ein eingespieltes Team waren und Carsten Wolf tut sich doch recht schwer, dass er einen neuen Partner bekommen soll. Für ihn trifft dieses Klischee – harte Schale, weicher Kern – wohl soweit ganz gut zu. Er gibt sich distanziert und skeptisch, gewisse Gedankengänge erarbeitet er sich zum Teil lieber alleine. Seinem neuen Partner Fabiu Covaci gegenüber ist er eher negativ eingestellt. Dieser hat keine reine Dienstakte, er wurde quasi zwangsversetzt und versucht sich im LKA Kiel neu einzufinden. Er wurde aus Bayern nun in den Norden Deutschlands versetzt und sucht derzeit auch eine bezahlbare Unterkunft für seine Familie. Alles unter einem Hut zu bekommen, ist für Covaci nicht immer einfach – auch muss er sich gegen einige Vorurteile behaupten, sei es nun wegen seiner Versetzung oder wegen seiner Abstammung. Ich finde es gut umgesetzt, wie die beiden erst zueinander finden müssen, wie sie es sich erarbeiten müssen, dass sie auch miteinander und nicht gegeneinander arbeiten. Dennoch war es mir persönlich zum Teil etwas zu viel Privates, welches nebenbei in die Story eingearbeitet wurde. Auch hatte ich persönlich so ein bisschen meine Schwierigkeiten mit den Charakteren, sowohl jeder der beiden separat als auch im Team. Zu Ende des Buches habe ich mich an die Konstellation und auch die Eigenarten des jeweiligen Charakters gewöhnt.
Insgesamt konnte mich die Autorin Nele Bruun mit ihrem Kriminalroman „Frieslandopfer“ gut unterhalten. Dieser lässt sich flüssig lesen und man kann wunderbar miträtseln, weil man nur zu gerne wissen möchte, was hinter dieser Gewalttat steckt. Daher merkt man gar nicht, wie die Seiten nur so dahinfliegen. Ich persönlich hatte mit dem Ermittlerteam ein paar kleinere Probleme, ich bin nicht sofort mit ihnen warm geworden. Daher gibt es von mir 3,5 Sterne.