Harper Lee: WELTWEIT wurden 40 Millionen Exemplare von "Wer die Nachtigall stört" verkauft. Nun erscheint ihr ROMANERSTLING "Gehe hin, stelle einen Wächter". In den 1950er-Jahren geschrieben, jetzt erst GEFUNDEN. Harper Lee hat bisher nur einen Roman veröffentlicht, doch dieser hat der US-amerikanischen Schriftstellerin Weltruhm eingebracht: "Wer die Nachtigall stört", erschienen 1960 und ein Jahr später mit dem renommierten Pulitzer-Preis aus gezeichnet, ist mit 40 Millionen verkauften Exemplaren und Übersetzungen in mehr als 40 Sprachen eines der meist gelesenen Bücher weltweit. Mit "Gehe hin, stelle einen Wächter" – zeitlich vor "Wer die Nachtigall stört" entstanden – erscheint nun das Erstlingswerk. Das Manuskript wurde nie veröffentlicht und galt als verschollen – bis es eine Freundin der inzwischen 88-jährigen Autorin im September 2014 fand. In "Gehe hin, stelle einen Wächter" treffen wir die geliebten Charaktere aus "Wer die Nachtigall" stört wieder, 20 Jahre später: Eine inzwischen erwachsene Jean Louise Finch, "Scout", kehrt zurück nach Maycomb und sieht sich in der kleinen Stadt in Alabama, die sie so geprägt hat, mit gesellschaftspolitischen Problemen konfrontiert, die nicht zuletzt auch ihr Verhältnis zu ihrem Vater Atticus infrage stellen. Ein Roman über die turbulenten Ereignisse im Amerika der 1950er-Jahre, der zugleich ein faszinierend neues Licht auf den Klassiker wirft. Bewegend, humorvoll und überwältigend – ein Buch, das seinem Vorgänger in nichts nachsteht. Mit ihrer Stimme verleiht Nina Hoss dem literarischen Schatz von Harper Lee funkelnden Glanz. (Laufzeit: 7h 30)
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Harper Lees nach vielen Jahrzehnten erstmals veröffentlichter, ursprünglich vor "Wen die Nachtigall stört" geschriebener Roman, der jedoch einige Zeit nach diesem Klassiker angesiedelt ist, stellt in den Augen von Rezensentin Sylvia Prahl eine wertvolle Ergänzung dar. Nicht nur, weil Lees bisheriger Ruf als One-Hit-Wonder Lügen gestraft wird, sondern auch, weil die Figur des Atticus Finch, bislang ein Identifikationsangebot für das anständige weiße Amerika, um eine kontroverse, aber auch komplexere Facette erweitert wird: So erlebe man Finch hier nicht mehr als braven Idealisten, sondern als rassistischen Opportunisten, was ihn für die Kritikerin gleich viel glaubwürdiger macht. Doch auch abseits davon berichtet Prahl von einem mitreißenden Lektüreerlebnis: War die "Nachtigall" noch durch die Erzählperspektive eines Kindes gemildert, positioniere sich dieser Roman sehr eindeutig, wenn er den Prozess der Emanzipation einer Tochter von ihrem Vater schildert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Eines ist mit diesem Roman, der fortan immer mit seinem Vorgänger gelesen werden muss, endgültig bewiesen: Harper Lee ist kein 'One-Hit-Wonder'." Frankfurter Allgemeine Zeitung