Neben seiner Lyrik war Heinrich Heine (1797-1856) vor allem für seine „Reisebilder“ bekannt. Mit ihnen - schön, witzig und treffsicher geschrieben - gelang ihm der Durchbruch als Schriftsteller, dabei verknüpfte er seine Reiseeindrücke von Erlebnissen und Schauplätzen mit Gesellschafts- und
Kulturkritik. So wurde Heine mit seinen Reise-beschreibungen zum Schöpfer einer neuen literarischen…mehrNeben seiner Lyrik war Heinrich Heine (1797-1856) vor allem für seine „Reisebilder“ bekannt. Mit ihnen - schön, witzig und treffsicher geschrieben - gelang ihm der Durchbruch als Schriftsteller, dabei verknüpfte er seine Reiseeindrücke von Erlebnissen und Schauplätzen mit Gesellschafts- und Kulturkritik. So wurde Heine mit seinen Reise-beschreibungen zum Schöpfer einer neuen literarischen Gattung.
Der bekannte Vorleser Gert Westphal hatte Heines „Reisebilder“ in den 1990er Jahren eingelesen. Sie liegen nun als mp3-Download im Münchner Hörverlag. Die Lesung beginnt mit der „Harzreise“, dem ersten Buch der Reisebilder, das zugleich Heines Bekanntestes blieb. Von Göttingen aus erwanderte er 1824 den Harz und schrieb im Anschluss daran seine Reisebeschreibung. Mit romantischen Blick und scharfer Schreibfeder nahm er auch die nationalen Verhältnisse aufs Korn.
In „Reise von München nach Genua“ beschrieb Heine die Eindrücke seiner Italienreise im Jahr 1828, die ihn über Trient, Verona und Mailand nach Genua führte. Er schilderte mit viel Empfindsamkeit Land und Leute und urteilte über die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse südlich der Alpen. Im Anschluss an diese Reise verbrachte der Dichter in dem Bad Lucca einen Kuraufenthalt. Die „Bäder von Lucca“ waren Heines zweiter italienischer Reisebericht.
Den Schluss der Lesung bildet „Deutschland. Ein Wintermärchen“. In dem Versepos fasste Heine die Eindrücke während einer Reise durch sein Heimatland im November 1843 zusammen. Bei seinem Besuch war Heine 47 Jahre alt und seit 13 Jahren nicht mehr in Deutschland gewesen. Gert Westphal hat die „Reisebilder“ mit seiner wohlklingenden, modulationsreichen Stimme wunderbar vorgetragen. Ein absolutes Muss für alle Heine- und Westphal-Fans. Eine zeitlose Interpretation.