Unsere Alltagssprache ist voller Wörter arabischen Ursprungs, und das ist kein Zufall. Sie stammen aus einer Zeit, als Arabisch die "Lingua franca" der Wissenschaft und des Handels war. Die rasche Ausbreitung des Islams und vor allem dessen nachhaltige Etablierung in den eroberten Gebieten ist ohne den Erfolg von Wissenschaft und Forschung undenkbar. Europa hat von dem Wissen muslimischer Gelehrter enorm profitiert: in der Mathematik, der Astronomie, Chemie, Medizin und Philosophie. Der Wissensvorsprung muslimischer Gelehrter von einst hat sich im Laufe der Geschichte umgekehrt. Heute besteht zwischen muslimischen und westlichen Ländern eine immer größer werdende Wissenslücke zuungunsten der islamischen Länder. Viele Muslime reagieren darauf mit einer stärkeren Besinnung auf konservativ-religiöse Werte und engen dadurch ihren Blick noch weiter ein. Gleichzeitig gibt es aber auch immer mehr muslimische Denker und Gelehrte, die sich der Offenheit ihrer Altvorderen besinnen und den Herausforderungen der Moderne auf der Grundlage eines reformfähigen Islams stellen. O-Töne: Emilio González Ferrín (span, darüber dt Übersetzung), Arabist, Universität Sevilla, Spanien; Antonio Vallejo Triano (span, darüber dt Übersetzung), Archäologe; Irfan Aycan (türk, darüber dt Übersetzung), Referent für Imam-Hatip-Schulen, Ministerium für Bildung, Istanbul, Türkei; Yaşar Nuri Öztürk (türk, darüber dt Übersetzung), Jurist, Religionsphilosoph, Theologe, Publizist; Ahmed Zuweil (engl, darüber dt Übersetzung), Prof, Chemiker, Träger Nobelpreis für Chemie 1999; Regie: Stefan Hilsbecher
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