Susanne Schröters messerscharfe Analyse über den Westen - Spiegel-Bestseller Selten schien der Westen so geschlossen wie zu Beginn des Ukraine-Kriegs. Die Werte der Freiheit und Demokratie galt es gegen ein autokratisches System zu verteidigen. Doch hinter der vermeintlichen Geschlossenheit zeigten sich schnell die ersten Bruchstellen. Wie werden wirtschaftliche Zwänge mit politischen Zielen in Einklang gebracht? Wie viel sind dem Westen die eigenen Ideale wert? Dass sich dahinter ein tiefgreifendes strukturelles Problem des Westens verbirgt, zeigt die Ethnologin und Islamexpertin Susanne Schröter in ihrem neuen Buch. Angesichts der jüngsten Konflikte in der Ukraine, in Afghanistan und Mali sowie der Planlosigkeit westlicher Regierungen im Umgang mit Migrationsbewegungen, Islamismus und Cancel Culture diagnostiziert sie einen zwischen Hybris und Selbsthass gefangenen Westen, der unentwegt die Werte der Demokratie beschwört, sie aber gleichzeitig immer dann verrät, wenn es darauf ankommt. Befindet sich der Westen auf dem besten Weg, die eigene innen- wie außenpolitische Glaubwürdigkeit zu verspielen? In ihrem analytisch klugen und thesenstarken Buch gibt Susanne Schröter die Antwort.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
"Unnachgiebig und scharfsichtig" findet Rezensent Thomas Thiel den Blick der Frankfurter Ethnologin und Islamforscherin Susanne Schröter auf die Fehler der westlichen Politik. Dabei wirft sie, wie Thiel erklärt, dem Westen allgemein, aber besonders Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, eine fatale Kombination aus Hybris und Selbsthass vor. Die Hybris erkennt Schröter in dem Glauben, andere Nationen würden Aufklärung und individuelle Freiheit schätzen wie die westlichen Länder auch und die Übernahme demokratischer Strukturen positiv gegenüberstehen, erklärt Thiel. Den Selbsthass sieht sie in einer maßlosen Selbstkritik, die den Westen für alle Übel der Welt verantwortlich mache. Antiamerikanismus, Identitätspolitik und intellektueller Narzissmus stehen für die Forscherin am Grunde des Übels. Thiel geht damit d'accord, auch mit Schröters realpolitischer Schlussfolgerung, künftig auf humanitäre Interventionen zu verzichten, auch wenn man dabei die Menschen im Stich lassen müsse, die für ihre Freiheit kämpften.
© Perlentaucher Medien GmbH
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[...] unnachgiebige und scharfsichtige Analyse [...] Thomas Thiel FAZ 20221026