"Diese Lyrik macht den Leser reich" - Gedichte aus 25 Jahren
Ulrike Draesner hat ein helles Ohr für Zwischenräume und "subsongs", die Lieder unter den Liedern - Stimmen, die man gemeinhin nicht hört. In "hell & hörig" zeigt sich das ganze Können der Dichterin: Gedichte aus 25 Jahren, sinnlich, gedankenreich und zugewandt. Souverän werden traditionelle lyrische Formen aufgegriffen, naturwissenschaftliche Kenntnisse integriert. Polyglott, polyamorisch, zeitgenössisch ist Draesners Poesie, deren Originalität sich auch im Umgang mit fremden Sprachen beweist.
Gedichte zum Wald und seinen Pflanzen, Tieren, Fragen nach Heimat und Migration.
Die Klage um ein fehlgeborenes Kind, die Auseinan- dersetzung mit einer sich entziehenden Mutter. Von eigens gestalteten Zwischenrufen geht Draesner der Frage nach, wie durch Poesie Neues in die Welt kommt und Altes, Vergessenes sichtbar wird: glänzend in seinem eigenen Ton.
Die poetologischen Bemerkungen und Gedichte für das Hörbuch wurden von der Autorin ausgewählt und ergänzt durch einige Gedichte aus dem Band "doggerland"
und einem bisher unveröffentlichten Gedicht. Daraus
ist ein Hörbuch entstanden, dessen Sog man sich nicht entziehen kann!
"Mich interessiert die Verbindung von Sprache und Körperlichkeit" (Ulrike Draesner im Gespräch mit Joachim Scholl, Deutschlandfunk Kultur, 19. Januar 2022)
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Rezensent Björn Hayer preist die Poetik des Bezugs, zu erleben in den hier versammelten Gedichten von Ulrike Draesner. Wie die Autorin sich immer wieder ins Verhältnis setzt zu den Wörtern, zu Bekanntem, zur Erinnerung und so Spannungen herstellt, findet Hayer überwiegend stark. Die Übersetzungarbeit der Autorin spielt laut Hayer dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle, ebenso ihre Kenntnis der Weltliteratur. Explosive Energie und Phantasie hat sie eh, erklärt der Rezensent, auf rote Wiesen und grüne Lippen blickend. Nur gelegentlich geht die Draesner für Hayers Empfinden etwas zu weit, so wenn sie vor lauter Schwitters-Euphorie einige Verse überlädt mit "Wortgewirbel", das in Beliebigkeit zu kippen droht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Mich interessiert die Verbindung von Sprache und Körperlichkeit«
Ulrike Draesner im Gespräch mit Joachim Scholl Deutschlandfunk Kultur
Ulrike Draesner im Gespräch mit Joachim Scholl Deutschlandfunk Kultur