Ein Islamist verübt am 12. September 2022 in einer Münchener U-Bahn einen Anschlag, infolge dessen mehr als 300 Menschen sterben, mehrere hundert weitere Personen werden zum Teil lebensgefährlich verletzt. An dem Tag sollte der Innenminister Martin Himmel in der U-Bahn sitzen, durch einen Zufall
steigt er vor dem dramatischen Ereignis aus. Die Ermittlungen der Generalbundesanwaltschaft in…mehrEin Islamist verübt am 12. September 2022 in einer Münchener U-Bahn einen Anschlag, infolge dessen mehr als 300 Menschen sterben, mehrere hundert weitere Personen werden zum Teil lebensgefährlich verletzt. An dem Tag sollte der Innenminister Martin Himmel in der U-Bahn sitzen, durch einen Zufall steigt er vor dem dramatischen Ereignis aus. Die Ermittlungen der Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe leitet Erster Hauptkommissar Torge Prager. Ein erster Tatverdächtiger ist schnell gefunden, allerdings glaubt Martins Tochter Antonia Himmel, Oberregierungsrätin in München, fest an dessen Unschuld und trifft eine folgenschwere Entscheidung.
Politische Thriller zähle ich nicht zu meinem bevorzugten Genre, wenn aber Peter Grandl ein neues Buch rausbringt, greife ich blind zu. Ich war sicher, dass mich eine gute Geschichte erwarten würde, aber nie habe ich mich so sehr geirrt, wie es beim vorliegenden Buch der Fall war, denn diese Story war an Spannung und Aktualität nicht zu überbieten! Bereits nach wenigen Seiten war ich gefesselt und nicht mehr gewillt, den Thriller aus der Hand zu legen; ich konnte und wollte nicht aufhören zu lesen. Wie üblich lag der Fokus nicht auf einer einzelnen Person, sondern richtete sich abwechselnd auf verschiedene Akteure, die in diesem teuflischen Spiel mitmischten, sprang von hier nach da und erzeugte dadurch eine Spannung, die mich an mancher Stelle schier verrückt gemacht hat. Ich kann gar nicht zählen, wie oft ich versucht war, vorzublättern, wenn der Autor mal wieder in einer nervenaufreibenden Szene einfach einen Sprung machte zum nächsten Schauplatz, der ebenfalls wichtig war, für mich aber in solchen Momenten einfach nicht im Vordergrund stand. Oft kam mir das Wort Folter in den Sinn, was natürlich nicht wortwörtlich genommen werden sollte an dieser Stelle.
Diese Geschichte hatte alles, was ein guter Thriller braucht, die zusätzliche Liebesgeschichte hätte es dabei für mich nicht gebraucht, auch wenn sich diese gut in das Gesamtbild eingefügt hat. Wieder einmal hat Peter Grandl bewiesen, dass er ein Meister seines Fachs ist, wieder einmal hat er gezeigt, dass es eine ganze Menge mehr Schattierungen gibt zwischen Schwarz und Weiß. Die Auflösung war schlüssig und dramatisch, das Ende so gestaltet, dass ich mir vorstellen könnte, gegebenenfalls eine Fortsetzung erwarten zu dürfen, wenn auch die Ereignisse in diesem Buch zufriedenstellend ihren Abschluss fanden. Man wird ja wohl mal träumen dürfen. Vorerst gibt es von mir fünf Sterne mit extra Sternchen und eine Leseempfehlung. Fazit: Politthriller? Grandl!