Niemals unterkriegen lassen!
Das Hörbuch ist die Vertonung der schon 1978 erschienen Autobiografie von Inge Deutschkron. Sie beschrieb ihre Erlebnisse und ihren Lebensweg, den sie als Jüdin in Deutschland nicht in die Gaskammern der Nazis ging. Schon dies ist für die 1925 geborene Frau ein
bemerkenswertes Alleinstellungsmerkmal, nur einigen zehntausend Juden gelang das Überleben, sechs Millionen…mehrNiemals unterkriegen lassen!
Das Hörbuch ist die Vertonung der schon 1978 erschienen Autobiografie von Inge Deutschkron. Sie beschrieb ihre Erlebnisse und ihren Lebensweg, den sie als Jüdin in Deutschland nicht in die Gaskammern der Nazis ging. Schon dies ist für die 1925 geborene Frau ein bemerkenswertes Alleinstellungsmerkmal, nur einigen zehntausend Juden gelang das Überleben, sechs Millionen Juden starben im Holocaust. Ich beschäftige mich seit langem mit diesem unmenschlichen und unglaublichen Phänomen. So hörte ich vor Kurzem auch die Sprecherin Chris Nonnast das Hörbuch „All die gestohlenen Erinnerungen“ lesen, dass sich mit dieser Thematik aus der heutigen Sicht einer Mitarbeiterin von Arolsen Archives (früher ITS) beschäftigte. Chris Nonnast hat jetzt ein weiteres Mal gezeigt, dass sie sich hundertprozentig in die Zeit und die Protagonisten der Bücher hineinversetzen kann. So kam mir Inge Deutschkron sehr nahe, ich konnte mit ihr mitfühlen und ihre Ängste verstehen. Trotzdem ist es mir ein Rätsel, wie ihr mit ihrer Mutter das Überleben gelang.
Inge Deutschkron hat in den 1940er Jahren in der Werkstatt von Otto Weidt – teilweise mit falscher Identität – gearbeitet. Im Dokudrama „Ein blinder Held – Die Liebe des Otto Weidt“ ist es die Autorin, die durch die Handlung führt. Ich habe mir danach die Ausstellung in Berlin in den Hackeschen Höfen angeschaut, da bekam alles noch mehr Gewicht. Beim Hörbuch fiel es mir deshalb nicht schwer, einen Film im Kopf ablaufen zu lassen. Das Gehörte war sehr real. Mich freut es im Rückblick, dass es doch so viele Menschen gab, die sich unter Gefahren um jüdische Mitbürger gekümmert haben. Ich bin ihnen zutiefst dankbar, auch wenn meine Verwandten in Deutschland keine schützende Hand hatten, so haben doch einige in der rechtzeitigen Emigration ihr Leben retten können. Die Bitternis, die nach dem Krieg nicht nur bei Inge Deutschkron aufkam, dass sie eine der Auserwählten war, aber viele andere egal wo, in Auschwitz oder Bergen-Belsen, ermordet wurden, kann ich gut nachvollziehen.
Es wäre schön, würden Bücher, Hörbücher, egal ob Berichte oder Fiktion, zu diesem Thema immer wieder erscheinen. So wie dieses Hörbuch 46 Jahre nach Ersterscheinen nun zum Nachdenken einlädt. Danke an Aufbau audio, ein wunderbar erzähltes, trauriges Stück Zeitgeschichte lassen Sie lebendig werden. Von mir eine absolute Hörempfehlung.