Diego Bernardini gibt nicht Informationen über das Leiden, er gibt Einblick in das Leiden; er schafft aus dem Leiden facettenreiche literarische Kunst und verweist damit auf die psychischen Gefahren der Gegenwart: Still, smart und schnell wollen und sollen wir funktionieren. Still, smart und schnell - und meistens einsam - kann sich aber ein Mensch auch in den Abgrund begeben. Der Autor plädiert mit seinem ersten veröffentlichten Roman für die Verlautbarung des Leidens, für die Entlastung der Seele. Denn die Seele braucht Ausdruck für das Unsmarte, das Brockige, Laute und Unverdauliche, das ihr so oft zugemutet wird. Ob der Autor durch sein eigenes Leiden zu seiner Leidenschaft, dem Schreiben, zurückgefunden hat? Fast fühlt man sich durch diese Möglichkeit getröstet. Und sie lässt einen hoffen, bald mehr von Bernardini zu lesen.
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