Vincent Klieschs Thriller „Im Augenblick des Todes“ ist der 2.Band aus der Reihe um Kommissar Boesherz, als Print bereits 2015 erschienen, jedoch bin ich erst jetzt durch die Neuauflagen und die Hörbuchfassungen auf die Reihe aufmerksam geworden.
Band 1 „Bis in den Tod hinein“ hat mir als komplexer
Krimi sehr gut gefallen, so dass ich neugierig auf die Fortsetzung war. Diesmal steht Kommissar…mehrVincent Klieschs Thriller „Im Augenblick des Todes“ ist der 2.Band aus der Reihe um Kommissar Boesherz, als Print bereits 2015 erschienen, jedoch bin ich erst jetzt durch die Neuauflagen und die Hörbuchfassungen auf die Reihe aufmerksam geworden.
Band 1 „Bis in den Tod hinein“ hat mir als komplexer Krimi sehr gut gefallen, so dass ich neugierig auf die Fortsetzung war. Diesmal steht Kommissar Boesherz noch stärker im Fokus, seine persönliche Geschichte ist eng mit dem Fall verknüpft. Als Severin Boesherz in einer Berliner Arztpraxis einen aktuellen Tatort betritt, erwartet ihn die detaillierte Kopie eines Mordes, an dessen Aufklärung er im Rheingau 16 Jahre zuvor gescheitert ist. In beiden Fällen wurde ein Arzt brutal ermordet und mit seinen ausgeweideten Organen ein bizarres Bild inszeniert. Doch diesmal hat der Täter zusätzliche Rätsel hinterlassen, die nur Boesherz lösen kann. Dieser lässt sich auf das „Spiel“ mit dem Täter ein, während es gleichzeitig versucht, seine eng mit dem Fall verknüpfte Vergangenheit vor seinen Kollegen zu verbergen.
Wie schon im ersten Band ist die Geschichte stark auf die Ermittlungsmethoden von Boesherz ausgerichtet, der Verbrechen aufklärt, indem diese als Rätsel betrachtet und löst. Dazu passt, dass in diesem Fall der Täter mit Boesherz und der Polizei eine Art Schnitzeljagd veranstaltet.
Im Vergleich zum ersten Band fällt dieser in meinen Augen jedoch etwas ab, da die Handlung und Motivation hinter den Taten allzu konstruiert erscheint. Die Lösung wird erschwert, da Boesherz seinen Kollegen viele Erkenntnisse und Details bewusst vorenthält. Der Autor versucht oft Spannung zu erzeugen, indem Ergebnisse oder Informationen nur angedeutet aber nicht klar genannt werden, was ich als nervig empfinde, zumal es sich trotzdem früh abzeichnet, wie die Taten zusammenhängen. Auch die geheimnisvolle Beziehung Boesherz’ zu Ferdinand wirkte zu aufgebauscht und leicht durchschaubar.
Bei den Charakteren gefällt mir Olivia Holzmann mehr als der oft sehr arrogant und exzentrisch auftretende Boesherz, positiv finde ich neben dem lockeren Erzählstil mit zum Teil humorigen Dialogen die intelligent angelegte und gut recherchiert wirkende Geschichte. Das Ende war dann jedoch zu wirr und konstruiert, um zu überzeugen. Es wird aber sicher nicht mein letzter Krimi von Vincent Kliesch gewesen sein, gerne auch wieder als Hörbuchfassung mit Uve Teschner, der die Geschichte fesselnd und abwechslungsreich vorträgt.