Sinas Papa muss ins Gefängnis. Er hat etwas Schlimmes getan und muss nun dafür geradestehen. Sina versteht das alles nicht. Sie hat keine Ahnung von dem Ort, an dem ihr Papa jetzt lebt. Vom ersten Tag an begleiten wir Sinas Papa. Wir erfahren alles über den Alltag hinter Gittern: Was es dort zu essen gibt, wer dort alles lebt und arbeitet, wie ein Haftraum aussieht, was die Gefangenen den ganzen Tag lang machen. Und wie es ist, wenn man wieder rauskommt.
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buecher-magazin.deEs zählt wohl mit zum beliebtesten Lesevergnügen, einem Erzählstrang zu folgen, der von der Lösung eines Verbrechens erzählt, das im besten Fall damit endet, dass die Verbrecher im Gefängnis landen. So weit, so gut. Aber dann? Was passiert in einem Gefängnis? Wie sieht es dort aus? Wie lebt es sich dort? Diesen Fragen sind Monika Osberghaus und Thomas Engelhardt in monatelangen Recherchen und Interviews nachgegangen. Ein erzählendes Sachbuch ist entstanden. Erzählend, denn es geht einerseits um Sina, ihre Mutter und besonders ihren Vater, der einen Raubüberfall begangen hat und dafür einsitzen muss. Abwechselnd werden ihre Sicht auf die Dinge, ihre Gefühle, die großen Nöte wie die kleinen Freuden geschildert. Andererseits ein Sachbuch, denn immer wieder gesellt sich zur besonderen Familiengeschichte eine Faktenebene, die anschaulich und nichts beschönigend, dennoch kindgerecht den Weg vom Verbrechen über das Gerichtsverfahren, die Gefängnisjahre und die Wiedereingliederung danach beschreibt. Diese Kombination ist nicht nur ausgesprochen klug gewählt, sondern auch bestens gelungen, denn das ungewöhnliche Thema ist sachlich wie emotional genau und detailreich ausgeleuchtet.
© BÜCHERmagazin, Jana Kühn (jk)
© BÜCHERmagazin, Jana Kühn (jk)
»So ist ein äußerst informatives Sach- und Lese- und Bilderbuch entstanden, das bei aller Ernsthaftigkeit auch eine gewisse Leichtigkeit bewahren kann.« Stuttgarter Nachrichten, Hans Jörg Wangner, 19.07.2018