Imogen versucht der perfekte Ally zu sein, den sie selbst ist natürlich absolut hetero – das denkt sie zumindest, bis sie Tessa trifft. Ein College Wochenende das alles verändert und eine Geschichte über Liebe, Sexualität, Selbstfindung und Freundschaft. So könnte man das Buch zusammenfassen.
Die
Protagonistin würde ich eher als introvertiert bezeichnen; vieles spielt sich in ihren Gedanken ab,…mehrImogen versucht der perfekte Ally zu sein, den sie selbst ist natürlich absolut hetero – das denkt sie zumindest, bis sie Tessa trifft. Ein College Wochenende das alles verändert und eine Geschichte über Liebe, Sexualität, Selbstfindung und Freundschaft. So könnte man das Buch zusammenfassen.
Die Protagonistin würde ich eher als introvertiert bezeichnen; vieles spielt sich in ihren Gedanken ab, durch die Perspektive werden die Leser*innen hier stets mitgenommen. Die Handlung selbst umfasst nur einen kurzen Zeitraum, weswegen ich anfangs die Sorge hatte, dass Plot und Charakterentwicklung rushed wirken, aber das war nicht der Fall. Viel mehr wirkt gerade Imogens Entwicklung authentisch und nahbar.
Es wird auch deutlich, dass Albertally in Imogen, Obviously persönliche Erfahrungen einbringt, nachdem sie vor ein paar Jahren des Queer-Baitings bezichtigt wurde und sich infolgedessen gezwungen sah, sich zu outen. Mit diesem Hintergrundwissen lesen sich bestimmte Szenen und Entwicklungen nochmal anders. Ich finde es gut und wichtig, dass das Thema thematisiert wurde.
Der einzige kleine Kritikpunkt ist, dass durch die Entwicklung des Plots zumindest bei einzelnen Leuten der Eindruck entstehen könnte, dass Personen, die auf Queerfeindlichkeit hinweisen, „extrem“ sind oder am Ende doch mit ihren Ansichten zu weit gehen. Dort hätte ich mir gerne einen Konterpart gewünscht, obwohl Imogens Reaktionen stets toll sind, weil ich denke, dass es wichtig ist, zu betonen, dass es okay ist, wenn marginalisierte Personen auf so etwas aufmerksam machen, gerade, wenn Personen, die zum Beispiel queernegativ agieren oder sich verhalten, das unbeabsichtigt oder unbewusst tun. Aber das ist wirklich nur eine kleine Anmerkung für ein insgesamt ganz tolles Buch.
Ein weiterer Pluspunkt sind die vielen Facetten von Queerness, die das Buch präsentiert; ich denke, die Figuren bilden viel Potenzial zur Identifikation. Es wirkt zumindest, als wäre das Buch auch für queere Menschen geschrieben, das ist nicht immer der Fall.
Insgesamt kann ich sagen, dass ich ein großer Fan der Geschichte war und dass ich so etwas gerne gehabt hätte, als ich jung war und mich mit meiner Sexualität auseinandergesetzt habe. Umso mehr freue ich mich, dass mit solchen Büchern vielleicht nachfolgenden Generationen geholfen wird.
Happy Pride!