Mitreißend und bewegend
Worum geht’s?
Elsass Ende des 19. Jahrhunderts: Das Waisenkind Irene wird als Dienstmädchen auf dem Weingut der Gerbans aufgenommen. Dort lernt sie den Sohn Franz kennen und lieben, doch ihre Liebe steht unter keinem guten Stern. Nicht nur, dass sie gegen alle
Konventionen verstößt, nein, als der Krieg beginnt, muss Franz in die Schlacht ziehen und jeglicher Kontakt…mehrMitreißend und bewegend
Worum geht’s?
Elsass Ende des 19. Jahrhunderts: Das Waisenkind Irene wird als Dienstmädchen auf dem Weingut der Gerbans aufgenommen. Dort lernt sie den Sohn Franz kennen und lieben, doch ihre Liebe steht unter keinem guten Stern. Nicht nur, dass sie gegen alle Konventionen verstößt, nein, als der Krieg beginnt, muss Franz in die Schlacht ziehen und jeglicher Kontakt zwischen ihnen bricht ab.
Meine Meinung:
Mit „Das Weingut – In stürmischen Zeiten“ startet Marie Lacrosse in ihre Familiensaga um das Weingut Gerban. Vor den Kulissen des deutsch-französischen Krieges spinnt sie eine wunderbare Geschichte, basierend auf einer Mischung aus Fakten und Fiktion. Dabei beschwört sie mit Worten ein unglaublich reales Bild der damaligen Zeit herauf.
Irene mag ich sehr gern, doch fast noch besser gefällt mir Pauline, die Mutter von Franz und die Gutsherrin. Sie wirkt ruhig und naiv, hat es aber faustdick hinter den Ohren! Ich hoffe sehr, dass sie vom Laudanum loskommt und wir sie in den nächsten Bänden wiedererleben dürfen. Irene ist so ein bisschen der typische Charakter, wie man ihn aus ähnlichen Sagas kennt, dennoch auch sie ein liebenswerter Mensch mit einem guten Herzen, die sich aber auch durchaus zur Wehr setzen weiß. Franz, der Sohn des Hauses, ist in diesem Buch fast noch ein bisschen ein Jungspund und grün hinter den Ohren. Er macht eine wirklich starke Entwicklung durch und ich bin schon sehr gespannt, wie er in den nächsten Bänden dargestellt werden wird. Auch die Diener gefallen mir gut, ebenso Mathilda, die fast schon ein bisschen wie eine böse Stiefschwester aus dem Märchen anmutet, mit Irene als Aschenputtel. Und Minna, Irenes ehemalige Kollegin, sowie Marianne, die sich um den verletzten Franz kümmert – absolut liebenswerte und herzensgute Charaktere!
Die Erzählung selbst ist wirklich atemberaubend! Die Darstellung des Krieges, der Kampfszenen, der Verwundeten – das war wirklich sehr emotional. Ich konnte die Verletzten direkt vor mir sehen. Der Sturm mit der Fahne auf den Berg. Soviel sinnloser Mut und so viele sinnlose Opfer. Besonders schön fand ich, dass die Sanitäter sich um alle Verwundeten, egal ob Freund oder Feind, gleichermaßen gekümmert haben. Die Geschichte von Irene und Franz ging hinter dieser Szenerie fast ein bisschen unter, was mich aber gar nicht gestört hat, da die Darstellung der Kriegsschauplätze und der Krankenlager unglaublich beeindruckt hat. Dennoch ist auch die Geschichte von Franz und Irene interessant und die Autorin lässt uns fast ein bisschen hängen mit dem Cliffhanger am Ende! Werden Franz und Irene sich wiedersehen? Was weiß Pauline? Wird Franz es herausbekommen? Wird Wilhelm zur Verantwortung gezogen werden? Und Mathilda? Ich bin wirklich total neugierig auf die Fortsetzung!
Fazit:
Mit „Das Weingut – In stürmischen Zeiten“ startet Marie Lacrosse in ihre Weingut-Saga und es geht wirklich stürmisch zu. Die Kulisse des deutsch-französischen Krieges, teils basierend auf Fakten, teils fiktional, ist einfach nur atemberaubend! Die Kampfplätze, die Versorgung der Verwundeten, die Verzweiflung aber auch der Heldenmut sind total greifbar! Da ist die Geschichte von Irene und Franz fast ein bisschen Nebenschauplatz. Doch auch diese ist interessant und wirft so viele Fragen auf, dass ich am Liebsten direkt den nächsten Teil beginnen würde! Ein wirklich gelungenes, mitreißendes Buch, besonders die Darstellung des Krieges hat mich tief beeindruckt und der Cliffhanger am Schluss hat mich neugierig und mit vielen Fragen zurückgelassen.
5 Sterne für die beeindruckenden Szenerien, ich kann es nicht erwarten, den zweiten Teil zu lesen!