Diese Folge halte ich, von der Idee, vom historischen Gehalt her, für die stärkste der Reihe. Besonders die Leser, die sich für Japan und Zen-Buddhismus interessieren, können zugreifen, denn sie werden hier eine Fülle von Informationen finden. Teil 2 spielt komplett in Japan.
Insg. liegt diesem
Krimi eine spannende Idee zugrunde, die allerdings mMn nicht so gut umgesetzt wurde. Paar Dinge haben…mehrDiese Folge halte ich, von der Idee, vom historischen Gehalt her, für die stärkste der Reihe. Besonders die Leser, die sich für Japan und Zen-Buddhismus interessieren, können zugreifen, denn sie werden hier eine Fülle von Informationen finden. Teil 2 spielt komplett in Japan.
Insg. liegt diesem Krimi eine spannende Idee zugrunde, die allerdings mMn nicht so gut umgesetzt wurde. Paar Dinge haben leider zum Sterneabzug geführt.
Klappentext beschreibt die Eckpunkte der Folge ganz gut: „Inspektor Takeda, mittlerweile beinahe in Hamburg heimisch geworden, wird zu einem Fall gerufen, der ihn besonders erschüttert. In einem hässlichen Gewerbehof wird die Leiche eines Mannes gefunden, der brutal hingerichtet wurde. Und der Tote ist ein Landsmann und prominent obendrein: Ryūtarō Matsumoto ist ein Profifußballer, der beim HSV unter Vertrag steht. Takeda und seine Kollegin Claudia Harms vermuten zunächst ein Verbrechen im Fußballmilieu. Doch dann entdecken sie mysteriöse Dinge in der Vergangenheit des Spielers, die bis in hohe Yakuza-Kreise in Japan reichen. Und sie entschließen sich, gegen jede Vorschrift zu einer heimlichen Reise nach Japan.“
Man bekommt hier schon recht viele Infos in Sachen Japan und Zen Buddhismus geboten. Manchmal allerdings in größeren Stücken, was die Handlung stocken und die Spannung in den Keller fahren ließ.
Die Schauplätze sind vielfältig und z.T. spektakulär. Claudia und Takeda fahren in Japan in die Berge.
Die Handlung baut sich um die Frage auf, warum der junge Japaner umgebracht wurde. Am Ende bekommt man die Antwort darauf. Und es geht noch ein Stück weiter, aber da sage ich nichts mehr zu, um nicht zu viel zu verraten, nur so viel, dass die Wurzeln in der tragischen Familiengeschichte, wie auch in der Geschichte des Landes liegen.
Bloß wie diese Geschichte erzählt wurde, hat mir keinen großen Spaß gemacht. Mal ließ mich die Effekthascherei sauer aufstoßen, mal ein unmöglicher Satz/ Ausdruck, der Kopfschütteln hinterließ, viel öfter aber die Stoffwiederholungen und die Zusammenfassungen dessen, was bisher geschah. Diese kommen oft im Doppelpack, einmal in einer etwas längeren Version, der aber eine noch eine ganz kurze folgt. So einen Umgang mit den Lesern schätze ich herzlich wenig, denn er ist nicht nur redundant, bei dieser Handhabe entsteht leider der Eindruck, die Leser werden für geistig stark unterbemittelt gehalten. Streckenweise langeweilte ich mich.
Claudia wurde in manchen Situationen als primitiv dargestellt. Bei einigen ihrer Gedankengänge drängte sich die Frage auf, ist die Frau wirklich so naiv, was zu der Rolle der ermittelnden Kommissarin gar nicht passt, oder ist diese Darstellung dem antizipierten Leserbild geschuldet?
Dagegen ist Takeda hier der Superman, wie er im Buche steht, besonders zum Schluss. Die Vorgänge am Ende von Teil 2 und Teil 3 entbehren jeder Glaubwürdigkeit, z.B. Eine Frau, der die Kehle durchgeschnitten wurde, führt mit Takeda Gespräch und zwar bis zu dem Punkt, an dem auch dem als unterbemittelt antizipierten Leser alles klar sein dürfte. An späterer Stelle gelingt es dem mehrmals verletzen Takeda auch eine geschlossene doppelte Tür aus Stahl durch bloßes Sich-dagegen-werfen beim dritten Mal aufzubekommen, nachdem er schon vorher starken physischen Belastungen ausgesetzt war. Solche Dinge erinnerten schon sehr an Hollywoodschinken, bei denen die schier unverwüstlichen Helden ihre Heldentaten bis zum glorreichen Ende führen. Frag bloß nicht nach Glaubwürdigkeit.
Das Cover passt übrigens nicht unbedingt, denn mit der Elbphilharmonie hat der Krimi nichts zu tun. Teile 1 und 3 spielen in Hamburg. Das ist alles.
Fazit: Wer aktionsreiche Krimis a lá Hollywood mit historischem Bezug zum Thema Japan mag, kann hier auf seine Kosten kommen.