Texte aus Johann Wolfgang von Goethe: Italienische Reise (1786/87), Briefe und Venetianische Epigramme (1790) Dazu zeitgenössische Kommentare von Charlotte von Stein, Ludwig Börne, Friedrich von Schiller, Karl Philipp Moritz, Johann Caspar Goethe, Karl August Böttiger, August Kestner Freiheit als Fremder. Am 3. September 1786 entwischt Goethe seiner eigenen Geburtstagsgesellschaft im böhmischen Karlsbad, inkognito eilt er in einer Postkutsche fort. Als Maler Philippe Möller treibt es ihn in "das Land, wo die Zitronen blüh'n". Glückliche Monate führen den getarnten Geheimrat quer und längs des italienischen Stiefels – Gardasee, Verona, Venedig, Florenz, Rom und Neapel lernt der scharfblickende Sinnenfreudige mit Aug und Ohr, Nase, Mund und ebenso fachkundig wie neugierig betastend kennen und lieben. Seine Reise wird Goethe zur Erfüllung langgehegter Träume. Mit Goethes Reisetagebuch in der Hand spüren Ulrich Tukur und Ulrike Kriener diesem poetischen Traum nach. An stillen Strassenecken und lärmenden Piazze steht das Musikensemble Quadro Nuevo, beobachtet den Reisenden, folgt seinen Gedanken. Alte Canzoni und Melodien eines fast schon verklungenen Italiens erwecken die Traumbilder des Südens. Goethes Arkadien – bis heute für uns winterlich gekühlte Mitteleuropäer ein Land voller Verheißungen nach mediterraner Idylle und üppigem Lebensgefühl, es schmeckt nach Verweilen und Aufbrechen, nach Wein, Oliven, verfallenem Weltreich und bestechender Italianità.
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