Jonathan Vogel hatte schon als Kleinkind ein großes Problem: er pupst, dass die Wände wackeln! Auf Grund seiner Eigenart stößt Jonathan auf Ablehnung in der Dorfgemeinschaft vom Muffkurort Blähingen. Seine Mutter steht zwar hinter ihm, dafür schämt sich sein Vater aber umso mehr.
Als Jonathan
eingeschult werden soll, sucht seine Mutter mit ihm einen Arzt auf: entweder findet der ein Mittel gegen…mehrJonathan Vogel hatte schon als Kleinkind ein großes Problem: er pupst, dass die Wände wackeln! Auf Grund seiner Eigenart stößt Jonathan auf Ablehnung in der Dorfgemeinschaft vom Muffkurort Blähingen. Seine Mutter steht zwar hinter ihm, dafür schämt sich sein Vater aber umso mehr.
Als Jonathan eingeschult werden soll, sucht seine Mutter mit ihm einen Arzt auf: entweder findet der ein Mittel gegen die Pups-Attacken oder er stellt ein Attest aus, damit Jonathan mit seinen Tornado-Koliken nicht die Schule zum Einsturz bringt. Der Arzt Dr. Med. Flatatul Bum stellt bei Jonathan eine Allergie gegen cackao prudentium fest (das umgangssprachliche Wort ist einfach zu unfein, um es in einer Rezension zu gebrauchen). Er verschreibt ihm getrocknete Froschpillen und Jonathans erstem Schultag steht nichts mehr im Weg. In der Schule wird er von Lehrern und Mitschülern gehänselt, er lernt dort aber auch Charlotte kennen: genauso klein wie er, aber selbstbewusst wie ein Star. Charlotte alias Scha Scha Zinsel und Jo Raketen-Po erleben bald gemeinsam stürmische Abenteuer und Jonathan kommt als Kunstpupser ganz groß raus!
"Jo Raketen-Po" vermittelt zwar auch eine Botschaft, dass Anderssein nichts Schlechtes sein muss, sondern im Gegenteil etwas ganz besonderes und tolles sein kann, vorrangig macht das Buch aber vor allem eins: Spaß! (Ja, Kinderbücher dürfen auch einfach mal Spaß machen, ohne dass man aus ihnen was lernt.)
Die Protagonisten in diesem Abenteuer sind im gleichen Alter wie die Zielgruppe, für die diese Geschichte in erster Linie geschrieben wurde. Durch die beiden Hauptpersonen Charlotte und Jonathan werden sowohl Mädchen als auch Jungen angesprochen und der Wortwitz macht auch erwachsenen Vorlesern oder Zuhörern Spaß. Die Geschichte ist eine wahre Fundgrube an Wortspielen: so kommt der pupsende Hauptdarsteller nicht nur aus Blähingen, sondern sein Wohnort ist darüber hinaus Muffkurort, sein Vater ist Kanalisations-Beauftragter und im Buch wird nicht einfach nur gepupst, hier ist von Popo-Tornados, Hintern-Hurrikans und Heulenden Hosendonnern die Rede.
Das Buch schmückt nicht nur ein strahlend blaues Cover mit witzigen Illustrationen, im Inneren offenbart sich ein richtiger Schatz an ulkigen und irrwitzig komischen Zeichnungen von Anton Riedel. Er gibt den skurrilen Charakteren aus Pinkus Tulims Feder ein Gesicht und man kommt beim Betrachten der Bilder kaum noch aus dem Lachen heraus.
Ein kleines Sprachproblem für Leseanfänger bietet allerdings das Auftreten von Wendelinus Sprüngli, der einen tiefen schwäbischen Dialekt pflegt. Diese Textstellen eignen sich für das jüngere Publikum nur bedingt zum Selbstlesen, deshalb spreche ich für die gedruckte Variante eine Empfehlung an etwas ältere Kinder oder zum Vorlesen aus.
Fazit:
Insgesamt bieten sowohl die Buch- als auch die Hörbuchfassung jede Menge Spaß, wobei ich die Hörbuchfassung bevorzugt an das jüngere Publikum empfehle, da die gedruckte Fassung nicht durchgehend für Leseanfänger zum Selbstlesen geeignet ist. Dafür bietet sich das Buch durch seine gut lesbare Schriftgröße und die zahlreichen Illustrationen hervorragend als Vorlesebuch zum gemeinsamen Schmökern an.
Pinkus Tulim hat mit Jo Raketen-Po und Scha Scha Zinsel zwei liebenswerte kleine Charaktere geschaffen, die sich gegen die schrulligen und fiesen Personen in ihrer Umgebung mit viel Witz und Pfiffigkeit behaupten und aberwitzige Abenteuer erleben.