Joy Stephens' Leben lässt wenig zu wünschen übrig: Mit Mitte dreißig steht sie kurz vor der Ernennung zur Partnerin in ihrer Londoner Anwaltskanzlei, sie ist der Inbegriff einer erfolgreichen, attraktiven Karrierefrau und führt eine offene, aber verlässliche Ehe. Trotzdem bereitet Joy ihren Abgang bei Hanger, Slyde & Stein vor – bis sie bei ihrer Dankesrede vor aller Augen zehn Meter in die Tiefe stürzt. Hat ihr Anwaltskollege und Ex-Lover Peter etwas damit zu tun? Oder übt dieser funkelnde Glaspalast inmitten der flirrenden Lichter Londons einen ganz eigenen Abwärtssog aus?
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Rezensentin Sylvia Staude ist gecatched von Jonathan Lees geschickt konstruiertem und sprachlich versiertem Roman. Es geht um die erfolgreiche, aber völlig überarbeitete und suizidale Junganwältin Joy, gefangen in einer lieblosen Partnerschaft und traumatisiert davon, dass vor 5 Jahren ihr Neffe unter ihrer Aufsicht verschwand. Von alldem erfahre der Leser aber nicht aus der Perspektive Joys, sondern von verschiedenen Figuren aus der Kanzlei: unter anderem Joys Kollege und Ex-Lover, die Sekretärin und ein junger indischstämmiger Angestellter im firmeneigenen Fitnessstudio. Wie Lee dabei jeder der erzählenden Figuren einen ganz eigenen, "plastischen" Sprechstil verleiht und durch diese Perspektiven hindurch ein Bild der überwiegend "furchtbaren" Kanzlei-Welt zeichne - 7 Jahre hat der Autor selbst in einer Anwaltskanzlei gearbeitet, erfährt Staude aus dem Klappentext -, scheint die Kritikerin fesselnd und gut geschrieben zu finden. Am Ende warte der Autor noch mit ein paar "Überraschungskarten im Ärmel" auf, verspricht Staude abschließend.
© Perlentaucher Medien GmbH
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