Sommer 1973, an der Atlantikküste von North Carolina, der etwas angejahrte Freizeitpark "Joyland", der auch schon bessere Tage gesehen hat.
Zwischen Wurfbude, Karussell und Hundekostüm verdient sich Devin Jones während der Semesterferien ein paar Dollar für sein Studium. Er hat Liebeskummer, denn
seine Freundin Wendy hat kurz vor seiner Abreise mit ihm Schluss gemacht. Dazu beschäftigt ihn noch…mehrSommer 1973, an der Atlantikküste von North Carolina, der etwas angejahrte Freizeitpark "Joyland", der auch schon bessere Tage gesehen hat.
Zwischen Wurfbude, Karussell und Hundekostüm verdient sich Devin Jones während der Semesterferien ein paar Dollar für sein Studium. Er hat Liebeskummer, denn seine Freundin Wendy hat kurz vor seiner Abreise mit ihm Schluss gemacht. Dazu beschäftigt ihn noch der nicht aufgeklärte Mord auf dem Parkgelände, und außerdem ist da noch die Frau mit ihrem behinderten Sohn Mike in dem Strandhaus, das er jeden Tag passiert.
"Joyland" hat eine ganz besondere Atmosphäre, fast scheint es, als wäre es eine Zwischenwelt, in der sich Devin während dieser Sommermonate bewegt. Die Menschen, die auf dem Rummel arbeiten und so ganz anders sind, als diejenigen, die er bisher kennengelernt hat. Der Junge im Rollstuhl mit seiner geheimnisvollen Mutter, die eine unerklärliche Faszination auf ihn ausübt. Das Geisterhaus, in dem ein Gespenst umgeht. Es ist ein magischer Ort, an dem Devin den Sommer an der Schwelle zum Erwachsenwerden verbringt, der eine Art Melancholie ausstrahlt, der man sich als Leser kaum entziehen kann.
Wenn man über die Jahre die Entwicklung des Schriftstellers Stephen King verfolgt hat, kommt man nicht umhin, Vergleiche mit seinen früheren Werken anzustellen. Für mich verströmt "Joyland" am ehesten die Atmosphäre der Novelle "Die Leiche" (verfilmt unter dem Titel 'Stand by me – Das Geheimnis eines Sommers') aus dem Jahr 1982, die auch eine "coming-of-age" Geschichte ist.
Überhaupt kann man feststellen, dass King mit zunehmendem Alter meiner Ansicht nach immer besser wird. Diese Meinung werden natürlich die Fans, die den Horror und die übernatürlichen Phänomene in seinen Büchern schätzen, nicht unbedingt teilen, denn phantastische Elemente kommen sowohl in "Joyland" als auch in seinen letzten Büchern nur noch am Rande vor, was sich allerdings meiner Meinung nach sehr positiv auf deren Gesamtkomposition auswirkt, denn ihm geht es mittlerweile nicht mehr um bloße Schock-Effekte, sondern um die Menschen und ihre Entwicklung.
Meisterhaft geplottet, mit jedem Wort an der richtigen Stelle, war "Joyland" für mich ein reines Lesevergnügen!