Bereits vor seiner einmaligen Karriere als Filmschauspieler bewies Klaus Kinski sein darstellerisches Können – mit seiner Stimme. In nur fünf Jahren, von 1957 bis 1962, nahm er allein 30 Sprechplatten auf. Darüber hinaus wirkte er in diversen Hörspielproduktionen mit. Kinski sprach zahlreiche Werke der Weltliteratur neu und in seiner unverwechselbaren Art ein. Zu diesen Rezitationen gehört "Kinski singt und spricht Brecht", aufgenommen im Jahr 1959 zum überwiegenden Teil live in der Wiener Stadthalle. Kinski und Brecht ("Der Spiegel" 22.2.1961, Auszug): "Auch Brecht war eine Zeitlang fester Bestandteil seines Repertoires gewesen, bis Kinski mit der Dichter-Witwe Helene Weigel und dem Brecht-Verlag Suhrkamp Schwierigkeiten bekam. Die Weigel und Suhrkamp nahmen Anstoß daran, dass Kinski während des Vortrags Texte eigenmächtig zu verändern pflegt... 'Ich verändere die Texte, wenn es mir nötig erscheint. Ich verändere Schiller und Goethe, warum nicht auch Tucholsky und Brecht, wenn ihre Sprache nicht mehr stimmt. Wenn einer von den Leuten noch leben und es mir verbieten würde, dann würde ich sagen: Hau ab mit deinem Text, er ist in dieser Form schlecht, ich spreche was anderes.'"
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