Mit nichts als einem Fingerhut in der Tasche gerät der arbeitslose Schneiderlehrling Wenzel Strapinski ungewollt zur Projektionsfläche der Goldacher Spießbürger. Als ein fein gewandeter Herr aus der Kutsche steigt, angetan mit Sonntagsanzug und Pelzmütze, sind sich alle sicher: Es muss ein Graf sein! Flugs bewirten sie ihn mit allerlei Köstlichkeiten, nehmen ihn großzügig in ihre Mitte auf. Ein Mädchen will ihn sogar heiraten. Doch nicht lange und das Kartenhaus stürzt in sich zusammen – Wenzel findet sich von der Gesellschaft verstoßen im Straßengraben wieder. Hochgelobt und fallengelassen – Kellers Novelle hat bis heute nichts von ihrer Aktualität eingebüßt. Lesung mit Hugo R. Bartels
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