Tempe Brennan, das literarische Alter Ego der forensischen Anthropologin und erfolgreichen Autorin Kathy Reichs, wird in dem 17. Band der Reihe „Knochen lügen nie“ von Gespenstern aus der Vergangenheit, in diesem Fall in Gestalt der Kanadierin Anique Pomerleau, heimgesucht. Diese wurde bereits in
einem früheren Fall (vgl. hierzu „Totenmontag“) als skrupellose Mörderin identifiziert, konnte sich…mehrTempe Brennan, das literarische Alter Ego der forensischen Anthropologin und erfolgreichen Autorin Kathy Reichs, wird in dem 17. Band der Reihe „Knochen lügen nie“ von Gespenstern aus der Vergangenheit, in diesem Fall in Gestalt der Kanadierin Anique Pomerleau, heimgesucht. Diese wurde bereits in einem früheren Fall (vgl. hierzu „Totenmontag“) als skrupellose Mörderin identifiziert, konnte sich aber der Verhaftung entziehen. Ein Stachel im Fleisch von Tempe Brennan, deren vorrangiges Ziel es immer ist, den Opfern Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.
Es scheint, als wolle Pomerleau die Gerichtsmedizinerin an ihr Versagen erinnern, tauchen doch mehrere Mädchenleichen auf, deren Verletzungen dem Pomerleauschen Modus Operandi entsprechen. Aber das ist nicht die einzige Herausforderung, der sich Brennan stellen muss, denn sie benötigt in diesem Fall die Hilfe ihres Ex-Freundes Ryan, der nach dem Drogentod seiner Tochter untergetaucht ist und den Kontakt zu Brennan abgebrochen hat. Und auch in ihrer Familie läuft es alles andere als rund, denn Tempes Mutter leidet an einer unheilbaren Krankheit und wartet in einem Pflegeheim auf den Tod.
Wer actionreiche Szenen und reißerische Spannung erwartet, ist bei Kathy Reichs an der falschen Adresse. Wenn man aber wissen möchte, wie das Procedere einer Mordermittlung vom Auffinden der Leiche, der Obduktion, der Identifikation, bis hin zu der Verknüpfung mit ähnlich gelagerten Fällen abläuft, wird hier bestens bedient. Und durch die eingestreuten Episoden aus dem Privatleben der sympathischen Gerichtsmedizinerin menschelt es zwar, aber im Vordergrund steht immer der Fall und nicht die Lovestory.
Die Autorin baut ihre Geschichte langsam und akkurat auf, beschreibt die verschiedenen Dienste wie CODIS und VICAP, die während der Ermittlung genutzt werden, sodass der Leser das eine oder andere Mal den Eindruck hat, in einem Kriminologie-Fachbuch zu lesen. Diese zahlreichen Hintergrundinformationen bremsen zwar hin und wieder das Tempo, wirken sich aber nicht sonderlich negativ auf den Spannungsfaktor aus, denn der Plot hat Substanz.
Ein intelligenter Kriminalroman für Leser, die sich gerne mit forensischen Themen auseinandersetzen.