Berlin, 1932 - der nächste brisante Fall für Gennat und Kaminski
"Kommissar Gennat und der BVG-Lohnraub" von Regina Stürickow ist als Taschenbuch - Klappenbroschur mit 304 Seiten im Oktober 2020 beim Elsengold Verlag erschienen.
Regina Stürickow nimmt den Leser mit ins Jahr 1932 nach Berlin,
zu einem spektakulären und äußerst spannenden Fall, der auf wahren Begebenheiten beruht und von der…mehrBerlin, 1932 - der nächste brisante Fall für Gennat und Kaminski
"Kommissar Gennat und der BVG-Lohnraub" von Regina Stürickow ist als Taschenbuch - Klappenbroschur mit 304 Seiten im Oktober 2020 beim Elsengold Verlag erschienen.
Regina Stürickow nimmt den Leser mit ins Jahr 1932 nach Berlin, zu einem spektakulären und äußerst spannenden Fall, der auf wahren Begebenheiten beruht und von der Autorin bestens recherchiert und zu einem sehr authentischen, spannenden Kriminalroman aufgearbeitet wurde.
Kommissar Gennat, bekannt als einer der Vorreiter in der Kriminalanalytik und Spurensicherung, war seiner Zeit in vielerlei Hinsicht weit voraus, nahm die Menschen ernst, hatte keine Standesdünkel und war Neuem gegenüber absolut aufgeschlossen.
Er und seine Kollegen bekommen alle Hände voll zu tun, als in Berlin aus gewaltvolle Weise immer wieder Taxifahrer ihrer Fahrzeuge beraubt werden, die dann einer Gruppe von Gangstern als Fluchtfahrzeuge bei Verbrechen und Überfällen dienen.
Ein Überfall auf eine Kneipe, bei dem es ein Todesopfer gibt, und schliesslich der spektakuläre Fall des BVG-Lohnraubs, bei dem ein Geldtransporter überfallen und der Geldbote erschossen werden, sorgen für Aufregung und lassen die Berliner Polizei lange im Dunkeln tappen.
Die Polizeiarbeit ermittelt in Kneipen, Kaschemmen und Hinterzimmern, denn alles deutet darauf hin, dass die jungen Täter zu einer der Wilden Cliquen oder einem der Ringvereine gehören, die sich zu dieser Zeit ständig bildeten.
Schließlich wird auch Max Kaminski, ein Reporter, der seit seinem Praktikum, das er 1916 im Kommissariat unter Ernst Gennat absolvieren durfte, häufig mit den Ermittlern zusammenarbeitet, in die Suche nach den Tätern eingebunden - und er bedient sich einiger Methoden, die sich stark am Rande der Legalität bewegen, aber schließlich entscheidende Hinweise liefern. Auch Max´ Frau Lissy, die ehrenamtlich für die Fürsorge arbeitet und sich in den Kreisen der sozial Schwachen und Bedürftigen bewegt, trägt ihren Teil bei.
Wieder entführt Regina Stürickow ihre Leserschaft in die Kreise der unteren Gesellschaftsschichten Berlins, zu einer Zeit, in der nach wie vor die Nachwirkungen des ersten Weltkrieges zu spüren waren und die nächsten politischen Schwierigkeiten in der Person Adolf Hitlers und seiner Partei auf dem Vormarsch waren.
Not und Armut waren groß, die Menschen hungrig, die Gewaltbereitschaft hoch. Dazu zeichnete sich allmählich ab, dass die Juden in ernste Schwierigkeiten geraten würden.
Es ist deutlich zu spüren, wie gründlich und kompetent Regina Stürickow auch hier wieder recherchiert hat. Der detaillierte Schreibstil fesselt von Beginn an und überzeugt absolut. Ich konnte mir sehr gut vorstellen, wie die Arbeiter sich in der Kneipe zu dritt oder viert ein einziges Bier teilten, wie sie froren und litten. Die Entbehrungen dieser Zeiten sind für unsere verwöhnte Generation nahezu unvorstellbar, und doch werden sie hier unglaublich realitätsnah vermittelt.
Die schwierigen Ermittlungen, die verschlossene Welt der Gauner und Ganoven, das Bild der Gesellschaft in dieser historisch so bedeutsamen Zeit - all das wird auf authentische, spannende und zugleich unterhaltsame Weise vermittelt und die Autorin hat erneut Realität und Fiktion zu einer großartigen historischen Kriminalgeschichte verwoben.
Ein wirklich toller Krimi mit vielseitigen und authentischen Charakteren, perfekt recherchiert, fesselnd geschrieben und an wahre Begebenheiten angelehnt - einfach großartig! Ich freue mich bereits auf den nächsten Fall für Gennat und Kaminski!