Ein Landkrimi so ganz ohne Tote. Zumindest keine in der Gegenwart.
Spannend ist das Buch trotzdem. Katharina Rübchen muss nämlich aus einem gefundenen Tagebuch erfahren, dass eine oder vielleicht auch mehrere ihrer Ahninnen Mörder waren. Still und heimlich haben sie gemordet, meistens mittels
Kräuter, die sie selbst gesammelt und zusammengestellt haben. Keiner dieser Morde geschah jedoch aus…mehrEin Landkrimi so ganz ohne Tote. Zumindest keine in der Gegenwart.
Spannend ist das Buch trotzdem. Katharina Rübchen muss nämlich aus einem gefundenen Tagebuch erfahren, dass eine oder vielleicht auch mehrere ihrer Ahninnen Mörder waren. Still und heimlich haben sie gemordet, meistens mittels Kräuter, die sie selbst gesammelt und zusammengestellt haben. Keiner dieser Morde geschah jedoch aus Eigennutz oder Gier, sondern nur, um größeres Unheil zu verhindern.
Man kann beim Lesen dieser Aufzeichnungen von Hilda dieser gar nicht böse sein, weil man als Leser die Gründe gut nachvollziehen kann.
Katharina, eigentlich eine Stadtpflanze, muss sich im Ländlichen erst zurechtfinden. Die Nachbarn sind gewöhnungsbedürftig und zum Teil rätselhaft. Was meinen sie damit, sie möge Marions Aufgaben übernehmen und weiterführen? Worin bestand deren Aufgabe? Ja, sie hat sich sehr gegen das Bauvorhaben gewehrt, aber hat sie auch gemordet? Auf alle Fälle sammelte sie Kräuter und wusste über diese Bescheid.
Was genau erwarten die Dorfbewohner nun von ihr?
Für mich war es das erste Buch der Autorin Elke Pistor und ich kann schon vorab sagen, dass es nicht das letzte gewesen sein wird.
Den Schreibstil der Autorin kann ich nur als mitreißend bezeichnen, sie hat mich sofort in die Story hineinkatapultiert und nicht mehr losgelassen. Obwohl es sich Krimi nennt, ist es das nicht im herkömmlichen Sinne. Es gibt keine Toten und keine Ermittler und trotzdem kommen Verbrechen darin vor, die aber schon vor langer Zeit verübt wurden und dem Leser in Form von Aufzeichnungen der Täterinnen übermittelt werden.
Der Leser solidarisiert sich mit den Mörderinnen, weil die Morde eigentlich nur die Antwort auf deren Verhalten ihren Mitmenschen gegenüber sind.
Katharina ist hin und her gerissen, hat sie doch die Vermutung, dass auch ihre Tante Marion eine dieser Frauen war.
Sie traut sich nicht, jemanden direkt danach zu fragen und ist sich auch ihrer Aufgabe im Dorf nicht klar bewusst.
Katharina ist eine ausgesprochen sympathische Protagonistin, mit der man alles hautnah miterlebt, da das Buch aus ihrer Perspektive geschrieben wurde.
Als sie gemeinsam mit Herrn Hoppenstedt, ihrem Kater, ins Häuschen zieht, ahnt sie noch nicht, dass ihr Leben vollständig auf den Kopf gestellt wird.
Vor jedem Kapitel findet man eine Zeichnung eines Krauts, das es in der freien Natur überall zu finden gibt. Dazu gibt es eine Erklärung zu diesem Kraut, ebenso seine Wirkung in der Medizin bzw. seine Wirkung des Giftes.
Das Cover ist schlicht gehalten mit der Abbildung eines Fingerhutes und trotzdem sehr ansprechend. Die Klappbroschüre aufgeklappt lässt den Leser eine wunderschöne "Blumentapete" vorfinden.
Nach der Danksagung im Buch gibt es noch eine Zusammenstellung von Rezepten, die im Buch Thema waren. Selbst die Pilzsuppe ist zu finden, aber in "entschärfter" Form.
Mit diesem Buch ist man gut beraten, wenn man Unterhaltung sucht, ein wenig Spannung, durchgeknallte Ziegen (1 Bock und 3 Ziegen, die wirklich machen, was sie wollen) oder einfach nur ein gutes Buch lesen möchte.
Ich hatte Spaß damit, mochte die Protagonistin und ihr chaotisches Leben und kann dieses Buch nur weiterempfehlen.