Auch am dritten Kriminalroman, in dem der scharfsinnige und etwas altmodische Kriminalkommissar Lacroix die Hauptrolle spielt, bin ich nicht vorbei gekommen.
Schon die außergewöhnlich schöne Gestaltung des Buches lenkte meine Aufmerksamkeit in seine Richtung.
Das in Blau- und Brauntönen gehaltene
Cover mit Christbaum und Lichterketten versetzte mich unweigerlich in winterlich-weihnachtliche…mehrAuch am dritten Kriminalroman, in dem der scharfsinnige und etwas altmodische Kriminalkommissar Lacroix die Hauptrolle spielt, bin ich nicht vorbei gekommen.
Schon die außergewöhnlich schöne Gestaltung des Buches lenkte meine Aufmerksamkeit in seine Richtung.
Das in Blau- und Brauntönen gehaltene Cover mit Christbaum und Lichterketten versetzte mich unweigerlich in winterlich-weihnachtliche Stimmung und der leuchtend rote Farbschnitt schafft einen spannenden Kontrast dazu.
Dieser gegensätzliche äußere Auftritt des Buches symbolisiert den Inhalt: wir bekommen einen ruhigen und fesselnden Kriminalroman zu lesen.
Es war mir schon vor dem Lesen des Klappentextes und vor dem Aufschlagen des Buches klar, dass ich diesen Kriminalroman, der, wie ich richtig vermutete, im weihnachtlichen Paris spielen muss, lesen werde!
Kommissar Lacroix sitzt eine Woche vor Hl. Abend gelangweilt in seiner Stammkneipe und blättert leidenschaftslos in der Zeitung.
Das aktuelle Gesprächsthema der Pariser, der bevorstehende starke Schneefall sowie die Hoffnung und Vorfreude auf weiße Weihnachten, erweckt ihn auch nicht zum Leben.
Als er auf einen Artikel stößt, in dem davon berichtet wird, dass im Bezirk Montmartre die weihnachtlichen Lichterketten gestohlen wurden, schlägt sein Herz höher.
Er wird neugierig und fast schlagartig aus seiner vorweihnachtlich ruhigen, gelangweilten und fast lethargischen Stimmung gerissen.
Lacroix ist für diesen Fall zwar nicht zuständig, weil er das Kommissariat in einen anderen Arrondissement leitet, aber er interessiert sich brennend dafür, wer die prächtige Weihnachtsbeleuchtung gestohlen und am Folgetag den Christbaum gefällt hat.
Die Straftaten riechen auf den ersten Blick zwar förmlich nach bloßer und blinder Zerstörungswut, aber er kommt intuitiv zu der Überzeugung, dass mehr als Vandalismus hinter diesen Taten steckt und bietet seiner für Montmartre zuständigen netten und im Moment stark erkälteten Kollegin Rose Violet seine Unterstützung an.
Niemand scheint etwas gesehen oder bemerkt zu haben. Weder Touristen, noch die Künstler oder Bewohner des Viertels haben auf den wegen Kälte und Schneefall ausgestorbenen Straßen und Gassen von Montmartre etwas beobachtet.
Zwei Straftaten.
Viele Zweifel,
kaum Zeugen und
keine Beweise.
Das wäre eine schlechte Ausgangssituation, wenn da nicht das Unbewusste, die Intuition und die Hartnäckigkeit des sympathischen Kommissars Lacroix wären...
Alex Lépic präsentiert 208 Seiten spannenden und entspannenden Lesegenuss, den sich niemand entgehen lassen sollte, der das Pariser Flair liebt, atmosphärische, unblutige und unaufgeregte Krimis mag und bereits ein Faible für Simenon- und Agatha Christie-Kriminalromane hat.
Ich rätselte mit, musste Spekulationen verwerfen und wurde mit unvorhergesehenen Wendungen überrascht.
Die gemeinsamen Mahlzeiten und Gespräche mit seiner Frau Dominique, der Bürgermeisterin, waren „wie immer“ unterhaltsam und erhellend und ich las mit großem Vergnügen von den Zusammentreffen mit der von Lacroix alles andere als geliebten, aber gewieften Reporterin Romy Schneider.
Das Buch lässt sich übrigens ohne Weiteres unabhängig von seinen beiden Vorgängern lesen, aber aus eigener Erfahrung muss ich sagen, dass es das Lesevergnügen noch erhöht, wenn man Lacroix, einen charakterstarken, schlauen und sympathischen Genießer mit diversen Eigenheiten von Anfang an kennenlernt und miterlebt.
Ein Handy hat er übrigens immer noch nicht!
Klare Leseempfehlung!