Herzerwärmende Schwabenkomödie
Das passiert: Line (eigentlich ja Pipeline) hat es schlimm erwischt. Ü30, Single, mit einem Katastrophen-Gen, einer liebenswürdig merkwürdigen Familie ausgestattet, verliert ihren Job. Dafür scheint ihr aber das Glück bei den Männern hold zu sein. Der neue Nachbar
– ein echtes Sahneschnittchen, ein aufregender Fotograf und ein attraktiver Polizist. Da Line die…mehrHerzerwärmende Schwabenkomödie
Das passiert: Line (eigentlich ja Pipeline) hat es schlimm erwischt. Ü30, Single, mit einem Katastrophen-Gen, einer liebenswürdig merkwürdigen Familie ausgestattet, verliert ihren Job. Dafür scheint ihr aber das Glück bei den Männern hold zu sein. Der neue Nachbar – ein echtes Sahneschnittchen, ein aufregender Fotograf und ein attraktiver Polizist. Da Line die Qual der Wahl. Doch der, der zunächst der Richtige zu sein scheint, entpuppt sich als absoluter Fehlgriff und der Richtige scheint in weite Ferne zu rücken.
So gefällt mir das Buch: Mit Laugenweckle zum Frühstück hat Elisabeth Kabatek eine Komödie geschrieben, die mitten im Schwabenland, genau in Stuttgart spielt. Der Ort der Handlung, Stuttgart und seine liebenswerte Bevölkerung, waren für mich der hauptsächliche Grund, dieses Buch zu lesen. Ich habe die Stadt vor zwei Jahren für längere Zeit beruflich besucht und fühlte mich in diese Zeit zurückversetzt. Als Neigschmeckte ist für mich der Dialekt perfekt getroffen. Und auch mit Klischees wurde nicht gespart. Einfach herrlich und sehr komisch.
Die Hauptperson Line ist schon liebenswürdig, zwischenzeitlich würde man sich aber wünschen, dass sie mal etwas weniger katastrophal agiert. Andererseits, ist es durchaus vorstellbar, dass es solche Menschen gibt, die Katastrophen quasi magisch anziehen und nichts daraus lernen und es vielleicht in der Zukunft besser machen. Auch dass Warnungen ungehört bleiben, kennen wohl viele Menschen.
Freundin Lila ist eine echte Freundin, vielleicht auch ein wenig chaotisch, aber ebenso authentisch wie Line selbst. Sie hat eine Vorliebe für Schokolade, mit der sie nicht hinter dem Berg hält. Weiß sie doch selbst, dass diese Vorliebe nicht zu übersehen ist. Die kurzen Episoden, die von Lilas Umgang mit deren Schutzbefohlenen erzählen, machen diese Frau noch ein Stück weit sympathischer.
Schwarm Leon fand ich etwas farblos. Auf der einen Seite, scheint er schon zu wissen, was er will. Bleibt Leon dann aber doch seltsam unentschieden als würde er gern mehrere Eisen im Feuer haben. Dande Dorle dagegen ist aus meiner Sicht, eine Seniorin mit Herz und Durchsetzungsvermögen. Ist sie es doch, die sich um die Familie und deren Zusammenhalt kümmert. Das Happy End, das auch ihr zuteil wird, gönnt man der alten Dame von Herzen.
Fazit: Eine charmante Komödie mit Herz und urigen Charakteren.