Den 20. Jänner ging Lenz durchs Gebirge. Die Gipfel und hohen Bergflächen im Schnee, die Täler hinunter graues Gestein, grüne Flächen, Felsen und Tannen. Es war nasskalt; das Wasser rieselte die Felsen hinunter und sprang über den Weg. Die Äste der Tannen hingen schwer herab in die feuchte Luft. Am Himmel zogen graue Wolken, aber alles so dicht - und dann dampfte der Nebel herauf und strich schwer und feucht durch das Gesträuch, so träg, so plump. Büchners grandiose Erzählung schildert einen Lebensabschnitt des psychisch erkrankten Jakob Michael Reinhold Lenz, ermöglicht ein Miterleben seines Wahns. Er zeigt einen Menschen, der krank geworden ist am Leiden der Welt und an der eigenen Unfähigkeit, dieses Leiden zu mildern. Einer der beeindrucktesten Prosatexte der deutschen Literatur.
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