Ein Buch mit einer Informatikerin als Protagonistin konnte ich mir nicht entgehen lassen. Charlie ist eine Vollblut-Informatikerin, die aktuell promoviert. Dafür hat sie einen feministischen Sprachassistenten entwickelt, den sie Emmi genannt hat. Viele sagen, dass sie eher mit Emmi verheiratet ist,
weil sie immer nur daran am Arbeiten ist. Dazu kommt, dass die Professoren ihre Idee nicht…mehrEin Buch mit einer Informatikerin als Protagonistin konnte ich mir nicht entgehen lassen. Charlie ist eine Vollblut-Informatikerin, die aktuell promoviert. Dafür hat sie einen feministischen Sprachassistenten entwickelt, den sie Emmi genannt hat. Viele sagen, dass sie eher mit Emmi verheiratet ist, weil sie immer nur daran am Arbeiten ist. Dazu kommt, dass die Professoren ihre Idee nicht verstehen, was ein feministischer Sprachassistent bringen soll. Ich muss sagen, obwohl ich eine Frau, dass auch ich die Idee nicht verstehe. Das war schon der erste Punkt, der mich nicht ganz abgeholt hat. Von vielen Seiten, sowohl von der beruflichen als auch von der familiären, bekommt sie Ablehnung, nicht nur in Bezug auf Emmi, sondern generell bei dem Thema, dass sie als Frau in der Informatik tätig ist und so begeistert davon ist. Diese Gefühle konnte ich ziemlich gut nachempfinden. Besonders weil sie von ihren Kollegen immer wieder ziemlich demütigend behandelt wurde, als wäre sie nicht auf der gleichen Stufe wie sie. Das war hart.
Doch immerhin hat sie einen Freund, bereits seit 12 Jahren, der sie liebevoll Nerdy nennt. Zu Beginn des Buches war er etwas abweisend und nicht wirklich liebevoll. Als wäre die Luft raus. Ich weiß auch gar nicht, warum das irgendwann plötzlich verschwunden ist, das war seltsam. Als sie dann auch noch auf Nate trifft, der sie versteht und mit ihr flirtet, ist sie komplett verwirrt. Es knistert gewaltig zwischen den beiden. Nachdem ihre jüngere Schwester auch noch verkündet, dass sie verlobt ist, stellt Charlie ihr Leben in Frage.
Doch dann kommt eine Wendung, die mir leider gar nicht gefallen hat. Nicht nur, dass Charlie eine dumme Entscheidung nach der anderen trifft, sie denkt auch überhaupt nicht mehr nach. Das hat überhaupt nicht mehr zu der Charlie vom Anfang gepasst. Wegen dieser Entscheidung gab es einen recht großen Zeitsprung, der gefühlt mit Stichworten überbrückt wurde. Da fehlte mir so viel, wodurch man merkte, dass dieser Teil nur Mittel zum Zweck war. Dass sie diese Sache dann auch noch geheim halten wollte, war dann echt zu viel. War doch klar, dass sowas schnell rauskommt. Es folgten dann noch paar sehr unrealistische Aspekte dazu, damit auch ja jeder das mitbekommt. Ach, das hat mir so viel kaputt gemacht.
Das Ende hat mich dann auch sehr verwirrt. Ich habe Charlies Umschwung nicht mitbekommen und absolut nicht verstanden. Als hätte ich was verpasst. Aber immerhin war es trotzdem ganz süß.
Das Buch verwendet viele technische Fachbegriffe, was ich mochte. Es war auch ziemlich authentisch, dass Charlie genauso denkt als Informatikerin. Mir war sie richtig sympathisch, so leidenschaftlich wie sie an Emmi gearbeitet hat. Auch wenn ich mir trotzdem mehr Informatik-Inhalte gewünscht hätte.
Fazit:
Ich bin wohl etwas zu erwartungsvoll an das Buch herangegangen. Charlie als Vollblut-Informatikerin fand ich zunächst so sympathisch und nachvollziehbar. Bis zur Wendung, wo sie so viele nicht nachvollziehbare und teilweise wirklich dumme Entscheidungen getroffen hat. Es hat einfach nicht gepasst. Diese ganze Wendung war mir zu konstruiert und unpassend. Sprachlich war das Buch sehr technisch, was ich gemocht habe. Mir haben trotzdem noch mehr Informatik-Inhalte gefehlt.
3/5 Sterne