In seinem Soloprogramm "Liebe" zeigt Pianist und Kabarettist Hagen Rether was gut und weh tut. Vielleicht ist er fürs Fernsehen zu intelligent, grübelte kürzlich ein Journalist über die Frage, warum sich der Kabarettist Hagen Rether nicht längst eingereiht hat in die Riege der Humor-Gestalten, die allabendlich dem TV-Publikum präsentiert werden. Vorzeigbar wäre er durchaus, der freundliche junge Mann im ordentlichen Dreireiher mit gepflegter Haartracht - doch Achtung: Hagen Rether verbirgt hinter seinem charmanten Auftreten, hinter seinen netten Plaudereien, hinter seinen Klavierakkorden böse Wahrheiten, die er ganz subtil ans Volk bringt. Von seinem - seit Jahren konstanten - Programmtitel "Liebe" darf man sich nicht beirren lassen. Gefühlselig kommen höchstens ein paar sanfte Pianoklänge daher, aber in seinen Texten erweist sich Hagen Rether als gnadenloser Beobachter, der sich mit allem beschäftigt außer mit politischer Korrektheit.
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