The Loney – ein verregneter, unwirtlicher Landstrich an der nordenglischen Küste. In der Karwoche des Jahres 1976 pilgert eine kleine Glaubensgemeinschaft aus London dorthin, um in der Wallfahrtskirche der heiligen Anna für ein Wunder zu beten: Möge Hanny, äußerlich schon fast ein Mann, doch von kindlichem Gemüt, von seiner Krankheit erlöst werden. Dreißig Jahre später legt ein Erdrutsch bei The Loney die Leiche eines Babys frei. In Hannys jüngerem Bruder Tonto weckt dies Erinnerungen an jene Reise, die er all die Jahre tief in seinem Inneren verborgen hatte. Doch jetzt drängt die Vergangenheit mit Macht an die Oberfläche und droht ihm den Boden unter den Füßen wegzureißen.
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buecher-magazin.deDie Atmosphäre lässt sich beinahe mit Händen greifen. Denn in Hurleys Debüt passt jedes Wort, in Steffen Groths Interpretation sitzt jede Betonung. Gebannt folgt man Autor und Sprecher nach The Loney, einem verlassenen Landstrich im Norden Englands. Die Gezeiten fordern hier alljährlich Menschenleben, der Strand mit seinem Weltkriegsbunker wirkt, wie aus der Zeit gefallen. Ebenso die heilige Quelle, die zwischen dichtem Gestrüpp langsam in Vergessenheit gerät. Doch eine kleine katholische Glaubensgemeinschaft aus London pilgert Mitte der 1970er-Jahre noch immer hierher. Hanny, körperlich fast ein Mann, geistig noch ein Kind, soll durch ein Wunder geheilt werden. Aber ist es Gott, der ihm schließlich Sprache und Verstand gibt? Während sich Hanny später kaum an die Tage in Loney erinnern kann, verfolgen die Ereignisse seinen jüngeren Bruder wie ein böser Traum. Jahrzehnte später versucht er aufzuschreiben, was damals geschah. Hurley erzählt spannend und beleuchtet zugleich die Abgründe des Menschlichen wie des Religiösen. Beim Hören wird man unweigerlich mit nach unten gerissen - eben weil Groth zurückhaltend, aber umso wirkungsvoller liest.
© BÜCHERmagazin, Ann-Kathrin Maar (akm)
© BÜCHERmagazin, Ann-Kathrin Maar (akm)
"Ein Meisterwerk des britischen Schauerromans mit hohem literarischen Anspruch." (Brigitte)
"Eine meisterhafte Exkursion ins Grauen." (Sunday Times)
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