Konflikte. Jeder hat sie, niemand will sie. Wenn sie doch auftauchen, wollen wir sie lösen. Falsch! Konflikte kann man nicht lösen – und wir sollten es auch gar nicht versuchen. Weil Konflikte die Regel sind, nicht die Ausnahme. Weil Widersprüchlichkeit das Grundmuster der Welt ist. Weil Konflikte beleben, Zusammenhalt bewirken, zukunftsfähig machen. Weil Konflikte wieder zusammenfügen, was einst getrennt wurde und jetzt neu entschieden werden kann. Für jeden einzelnen sind Konflikte der Weg zur souveränen Persönlichkeit, für Unternehmen eine kooperative Neuordnung. Führungsexperte Reinhard Sprenger liest sein neues Buch selbst und ist dabei ganz in seinem Element. Beim Hören beginnt das Umdenken: Die Lösung des Konflikts zu tauschen gegen den Konflikt als Lösung. Ungekürzte Lesung mit Reinhard K. Sprenger, Vanida Karun 10h 16min
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buecher-magazin.deWir irren uns voran, sagte einst Reinhard Sprengers Philosophie-Professor. Für Sprenger, Managementberater und Bestsellerautor, ist diese Aussage eine der humansten, die er kennt. Sie bezieht sich auf die Vieldeutigkeit des Lebens: Haben wir eine Entscheidung getroffen, tun sich neue Mehrdeutigkeiten auf. Wir sehnen uns jedoch nach Klarheit. Man könnte auch sagen: Wir sind konfliktscheu. Reinhard Sprenger möchte das ändern und rehabilitiert den Konflikt als Norm unseres Zusammenlebens. Er pirscht sich an seinen magischen Doppelcharakter heran – der Konflikt stört und hilft zugleich – und philosophiert darüber, was Erwartungen und Vernunft sind, oder ob es so etwas wie Wahrheit überhaupt gibt. In kurzen Passagen stellt er eine Art Lexikon zusammen und überlegt: Was ist der Unterschied zwischen Widerspruch, Ambivalenz und Dilemma? Was macht Ambiguitätstoleranz oder Autonomie aus? Sprenger schreibt mit der Nachdenklichkeit und Tiefe eines Philosophen, als nahbarer Mensch, Vater und Ehemann. Zum Abschluss bietet er sieben Elemente, die uns durch ein Konfliktgespräch führen können. Denn das ist ihm wichtig: Es geht nicht darum, Konflikte zu lösen, sondern sie zu klären.
© BÜCHERmagazin, Jeanne Wellnitz (jw)
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensent Rene Scheu lernt das Streiten zu schätzen mit dem Buch des Philosophen Reinhard K. Sprenger. Nicht Konfliktvermeidung sei das Gebot der Stunde, wie der Autor dem Rezensenten in Auseinandersetzung mit Habermas zeigt, sondern die Kunst, den Konflikt auszuhalten, im Zweifelsfall auch das Unverstandene. Lesenswert findet Scheu, wie der Autor sich gegen das One-world-Ideal stemmt und die Verschiedenheit feiert und den Streit als Normalfall des Daseins, frei nach dem Motto: Wer streitet, hat zumindest ein gemeinsames Problem. Für Scheu ein ernüchternder wie ermutigender Befund.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Grandios! Sprenger schreibt mit der Nachdenklichkeit und Tiefe eines Philosophen, als nahbarer Mensch, Vater und Ehemann.« BÜCHER magazin