Anderssein zauberhaft akzeptieren. Diversität für Kinder elfenhaft erzählt!
Elfen sind ja zur Zeit sehr schick und „in“: Wie viele Menschlinge (wie Menschen in diesem Buch heißen) würden nicht gerne ein*e Elf*e sein? Aber was geschieht mit dir, wenn du eine Elfe bist und gar keine sein
willst?
Das zeigt uns Heike Abidi in ihrem wunderbaren wie einfühlsamen Kinderbuch „Malve will keine Elfe…mehrAnderssein zauberhaft akzeptieren. Diversität für Kinder elfenhaft erzählt!
Elfen sind ja zur Zeit sehr schick und „in“: Wie viele Menschlinge (wie Menschen in diesem Buch heißen) würden nicht gerne ein*e Elf*e sein? Aber was geschieht mit dir, wenn du eine Elfe bist und gar keine sein willst?
Das zeigt uns Heike Abidi in ihrem wunderbaren wie einfühlsamen Kinderbuch „Malve will keine Elfe sein“. Die Autorin sprudelt über voller witziger Einfälle und tollem Sprachwitz und voller Humor und Leichtigkeit erzählt sie dabei quasi nebenbei und wundervoll von Diversität und Akzeptanz.
Alien-Gefühl
Ein „Alien-Gefühl“ wie Malve kennen auch Menschlingskinder, die zwar keine Elfen sind, aber in anderer Hinsicht anders sind als ihr Umfeld es ihnen vorgibt oder von ihnen erwartet. Also der ganzen Reigen von Diversität: Kinder mit anderer Hautfarbe oder die mit einer Behinderung leben. Jungs, die gern Rosa, Glitzer und Elfen mögen; Mädchen, die gerne wild sind, auf Bäume klettern und Fußball spielen; Kinder, die vielleicht gar nicht wissen, ob sie Jungen oder Mädchen sein mögen. Heike Abidi findet für sie alle in Malve eine „magische Form“. Und Malve wird für sie eine super Identifikationsfigur.
Zudem bricht die Autorin Vorurteile auf: Nicht mal die Elfen „sind“ so, wie wir sie uns vorstellen. Oder hätte jemand bei seinen Elfen-„Vorurteile“ parat gehabt, dass sie Phantasie ablehnen und Geschichten für sinnfrei halten? Malve sehnt sich aber nach Geschichten und würde ihre Hängematte am liebsten gegen ein Menschlingsbett eintauschen, obwohl sie noch nicht einmal weiß, wie das aussieht.
Perspektivwechsel
Ganz viel Fabulierkunst hat das Buch, Erkenntnis schafft die Autorin Heike Abidi zudem durch den ständigen Perspektivwechsel, denn Malves Eltern haben eine Schocktherapie geplant und… das soll ich jetzt nicht schreiben, sagt mein Sohn, damit ich die Überraschung nicht wegnehme. Auf alle Fälle können die Kinder so Alltägliches durch Malves Menschlings-begeisterte Augen sehen. Und sie kriegen ein super Gefühl dafür, wie viele Dinge sie in ihrem jungen Leben schon gelernt haben.
Selbstakzeptanz
Was man mit Malve lernen kann, ist ein grandioses Gefühl von Selbstakzeptanz. Es ist nämlich völlig in Ordnung, anders als andere sein zu wollen. Bis Malve das akzeptieren kann – und auch ihre Eltern akzeptieren – dauert es allerdings ein Bisschen. Wir begleiten Malve auf diesen Weg und dabei muss sie hin und wieder flunkern. (Als Erwachsener hat man den Lerneffekt: Lässt man seine Kinder so sein, wie sie wollen, müssen sie einen nicht anlügen.) Und wenn wir uns selbst akzeptieren, dann können wir wie Malve über uns hinauswachsen. Neben der Selbstakzeptanz zeigt das Buch wundervoll, dass es wichtig ist, das Anderssein von anderen zu akzeptieren.
Mein 7,5-jähriger Sohn war von Malve total begeistert: „Schade, dass ich mich nicht in einen Schmetterling verwandeln kann“, das war der erste Satz, den er gesagt hat, als ich die letzte Zeile von „Malve will keine Elfe sein“ gelesen hatte. Dafür haben wir Menschlinge die Phantasie – und Autorinnen wie Heike Abidi, dass wir davon träumen können. Dazu die Illustratorin Susanne Göhnlich, die noch zusätzlich tolles Futter für die Phantasie gibt.
Das Buch lässt sich zudem ganz toll vorlesen. Für geübtere Leser*innen ist es aber auch schon zum Selbstlesen geeignet, etwa ab 8 Jahren bzw. im Verlauf der 2. Klasse.
Fazit
Zauberhaft und mit einer wundervollen, wichtigen Botschaft. Da können wir als Menschlinge gar nicht anders, als 5 mit Elfenstaub verzierte vergeben. Wir sind begeistert und würden sofort einen zweiten Malve-Band lesen.