"Wer am Fluss geboren ist, kann schon früh etwas über sich herausfinden: Ob man nämlich neugieriger auf den Ort ist, wo er entspringt, oder auf den, wo er endet." So unterschiedlich Themen und Gattungen in Eva Demskis Werk sind, die ihr eigene Sprache und ihr Stil - poetisch, kraftvoll und feinfühlig zugleich - sind ebensolche Konstanten wie ihr scharfer Blick. Sie beschreibt Atmosphären, Stimmungen und Gefühle so eindringlich, dass man sie beim Lesen (und natürlich Hören) nachempfindet. Man sieht die Landschaften und Städte vor und um sich, sitzt mit den Menschen, um die es geht, am Tisch. Eva Demski bereist den Fluss, an dem sie geboren ist und in dem sie schwimmen gelernt hat. Dass sie sich dabei nicht mit dem Ort, an dem ihre Donau entspringt, oder mit dem, wo sie endet, zufrieden gibt, ist klar. Ihr Interesse gilt beiden gleichermaßen, sowie den 2841 Kilometern dazwischen. Natürlich nicht in einem Aufwasch; das hieße bereits, ihr Gewalt anzutun, der Mama Donau. Man muss sich Zeit lassen bei einer solchen Erkundung, mehr Zeit, als in eine einzelne Reise passt. Über etliche Stationen, Wegstrecken und Jahrzehnte hinweg ist Eva Demski von der Quelle bei Donaueschingen bis zum Donaudelta an der rumänischen Schwarzmeerküste unterwegs gewesen. Literarisch herausgekommen ist dabei jedoch nicht "nur" ein Reiseführer, der Dörfer, Städte und Flusslandschaften durchstreift. Die Geschichte spielt an Orten der Donau, sicherlich, aber sie erzählt von Menschen, von Menschen, die die Erzählerin trifft, und von den Zeiten, in denen sie leben - und natürlich von Eva Demski selbst. Und schließlich doch wieder von der Donau, der Donau als einer Person diesmal, "einer eindeutig weiblichen. Unberechenbar, vernünftigem Rat unzugänglich, immer für eine Überraschung gut.
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