Wladimir Kaminer zu Besuch bei seiner Schwiegermutter im Kaukasus. Auch hier gibt es wieder viel Ungewöhnliches mit einem Augenzwinkern zu berichten, denn die Russen sind einfach anders. Die Russen handeln gerne unlogisch, leben in großen Gemeinden und ziehen nicht immer eine Grenze zwischen Mein
und Dein. So elektrifiziert sich ein Dorf schon mal selber, indem es den Strom von der nahegelegenen…mehrWladimir Kaminer zu Besuch bei seiner Schwiegermutter im Kaukasus. Auch hier gibt es wieder viel Ungewöhnliches mit einem Augenzwinkern zu berichten, denn die Russen sind einfach anders. Die Russen handeln gerne unlogisch, leben in großen Gemeinden und ziehen nicht immer eine Grenze zwischen Mein und Dein. So elektrifiziert sich ein Dorf schon mal selber, indem es den Strom von der nahegelegenen Eisenbahnlinie abzweigt.
Neben dem Leben im Kaukasus geht es natürlich wieder um die Familie des Autors. Laut seinem Interview schreibt er ja ohnehin immer nur ein und dasselbe Buch, nur der Verlag gibt es immer unter einem neuen Namen heraus. Diesmal geht es um die große Sippschaft seiner Frau, wie um Onkel Joe und seine Kantine, die Nachbarn und natürlich das Leben im Kaukasus. So erfährt man als Leser, warum eine Braut nach ihrer Trauung möglichst unauffällig versucht dem Popen auf den Fuß zu treten, und welch schwere Arbeit man in den Melonenfresserbrigarden zu verrichten hatte.
Das Buch ist groß gedruckt, einfach und umgangssprachlich geschrieben und liest sich schnell und flüssig an einem Nachmittag. Wladimier Kaminer versteht es alltägliche Geschehnisse aus dem Blickwinkel eines in Deutschland lebenden Russen humorvoll zu beschreiben, und zu hinterfragen und mit der Zeit wächst einem seine Familie immer mehr ans Herz. Die im Buch erwähnte Reportage über seine Familie lief übrigens am 11. September 2010 um 14.00 Uhr auf Arte und war ganz unterhaltsam. Der Bericht umfasst in etwa die erste Hälfte des Buches und man hat so Gesichter zu den Geschichten.
Fazit: Nettes, kleines unterhaltsames Büchlein über die etwas andere Mentalität der Russen. Ironisch und mit einem Augenzwinkern erzählt, so wie alle Bücher Kaminers.