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19 Kundenbewertungen

Der Inselpolizist Enrico Rizzi hat es auf Capri zumeist mit kleineren Delikten zu tun und daher genügend Zeit, seinem Vater in den Obst- und Gemüsegärten hoch über dem Golf von Neapel zu helfen. Bis mitten im August ein Toter in einem Ruderboot an den felsigen Strand getrieben wird: Jack Milani, Spross einer Industriellenfamilie und Student der Ozeanologie. Es ist der erste Mordfall für den jungen Rizzi, ein Fall, bei dem es neben der Aufklärung eines Verbrechens auch um die Zukunft der Weltmeere geht.

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Produktbeschreibung
Der Inselpolizist Enrico Rizzi hat es auf Capri zumeist mit kleineren Delikten zu tun und daher genügend Zeit, seinem Vater in den Obst- und Gemüsegärten hoch über dem Golf von Neapel zu helfen. Bis mitten im August ein Toter in einem Ruderboot an den felsigen Strand getrieben wird: Jack Milani, Spross einer Industriellenfamilie und Student der Ozeanologie. Es ist der erste Mordfall für den jungen Rizzi, ein Fall, bei dem es neben der Aufklärung eines Verbrechens auch um die Zukunft der Weltmeere geht.

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Autorenporträt
Luca Ventura ist ein Pseudonym. Der Autor lebt am Golf von Neapel, wo er derzeit am nächsten Fall der Capri-Serie um den Inselpolizisten Enrico Rizzi und dessen norditalienische Kollegin Antonia Cirillo schreibt.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Wieder ein sympathischer italienischer Polizist, wieder eine herrliche Landschaft im Süden. Capri ist der Schauplatz für Luca Venturas Krimi, und schon das Coverbild wirkt verführerisch. Die Faraglioni genannten Felsen, das schäumende Meer. Aber natürlich gibt es auch hier das Böse unter der Sonne. Und Enrico Rizzi, der nebenher seinem Vater in dessen Pfirsichgarten hilft, muss gemeinsam mit seiner geheimnisvollen Kollegin – wohl aus dem Norden Italiens – einen Fall lösen. Der wird schon im Prolog angedeutet, und tatsächlich taucht die Leiche eines jungen Mannes am Strand auf. Jack Milani stammt aus einer reichen Familie und hat sich der Meeresforschung gewidmet. Wer könnte Interesse daran haben, ihn zu beseitigen? Mord und Umweltproblematik verbinden sich in diesem unterhaltsamen Buch, das Johannes Klaußner kongenial vorträgt. Die Handlung sprüht nicht gerade vor Dramatik, aber Buch und Hörbuch eignen sich wunderbar für genussvolle Stunden auf Terrasse, Balkon oder Strand. Dass Italien mit großen Umweltproblemen kämpft, ist nicht neu. Umso besser, dass sich nun ein Autor, der die meiste Zeit des Jahres in dieser Region lebt, dieses Themas annimmt.

…mehr© BÜCHERmagazin, Margarete von Schwarzkopf (mvs)

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 16.04.2020

Schauplatz
ohne Schuld
„Luca Ventura“ schreibt einen Capri-Krimi
Manchmal schweifen bei der Lektüre von Kriminalromanen die Gedanken ein wenig ab von dem Fall, der gerade erzählt wird. Eben haben sie noch die Verdächtigen durchgemustert und waren auf dem Weg, einen Tipp abzugeben, wer der Täter ist, da kreuzt plötzlich ein Frage auf, die das Buch aufwirft, ohne sie gestellt zu haben. Zum Beispiel die, was Enrico Rizzi von Luca Ventura halten würde, könnte er ihn je kennenlernen.
Enrico Rizzi, Anfang dreißig, einfacher Beamter in der Polizeistation von Capri, normalerweise mit Alltagsdelikten, kleineren Drogengeschäften und dergleichen befasst, ist gerade dabei, den Tod eines jungen Mannes aufzuklären, der an der Südwestspitze der Insel in einem Boot mit mehreren Messerstichen im Körper von einer Touristin aufgefunden wurde. Es ist sein erster Mordfall, mitten im heißen, trägen August. Und Luca Ventura ist das Pseudonym des Autors – oder der Autorin –, der oder die ihm den Fall anvertraut und damit eine Serie von Capri-Krimis gestartet hat. Wenn Enrico Rizzi kein Deutsch kann, dann bleibt ihm das Buch, in dem er ermittelt, verschlossen, es sei denn, es wird ins Italienische übersetzt.
Das wäre sehr zu wünschen, schon damit Enrico Rizzi, der in Capri geboren ist, eine Chance hat, Luca Ventura bei der Arbeit zu beobachten. Warum, zum Teufel, hat er ihm die aus dem Norden strafversetzte Antonia Cirillo an die Seite gestellt, die von der Insel keine Ahnung hat? Nur, damit ihn kritische weibliche Augen verfolgen und alle seine Fehler registrieren? Und warum lässt er ihn immer wieder nach Neapel zum Commissario Serra und nach Sorrent übersetzen, ohne dass je auch nur andeutungsweise irgendjemand die Camorra erwähnte? Gut, Ventura will den Camorra-Romanen nicht in die Quere kommen. Aber am anderen Großthema, der Spannung zwischen Norden und Süden, hat er einen Narren gefressen. Ständig spielt er darauf an, nicht nur mit Antonia Cirillo. Der junge Tote, Jack Milani, stammt aus einer reichen Industriellenfamilie in Turin und hat seinen Vornamen wegen der amerikanischen Mutter; und seine Freundin Sofia Polito, die nach seinem Tod verschwunden ist, kommt aus einem aufstrebenden mittelständischen Wäschereibetrieb in Sorrent. Aber ist das Venturas Hauptinteresse, oder der kosmopolitische Tourismus auf der Insel? Eher nicht. Er, Enrico Rizzi ist zuständig für das authentische folkloristische Flair.
Dass Ventura ihn jenseits des mondänen Capri bei seinen biederen Eltern leben lässt, die einen kleinen Obst- und Gemüseanbau betreiben, geht in Ordnung. Die schmerzhaften Verlusterfahrungen, die er ihm zuschreibt, das gestorbene Kind, die daran zerbrochene Ehe ebenfalls, sie geben seiner Gewöhnlichkeit etwas Tiefe. Und der halb verrostete alte Fiat Cinquecento, der im Schuppen auftaucht, sorgt für eine Prise Nostalgie. Aber wer ein Ohr dafür hat, der kann nicht überhören, dass Ventura die alten Schlager, in denen Capri, die Sonne, die Liebe und das Meer zusammengehören, nur obenhin anspielt. Ja, die Touristin, die den Toten gefunden hat, hat ihn nicht nur gesehen, als er auf der Straße seine Popsongs zur Gitarre sang. Wer sich wie jeder Lokalermittler der internationalen Krimiwelt in der Gastronomie seiner Region auskennt, der merkt, dass Ventura den Sex nur zum Würzen seiner Geschichte braucht.
Die größte Prise verbraucht er nicht für das Paar, Jack Milani und Sofia Polito, sondern für Vincenzo Taccone, den Meeresbiologen, der vor Ischia Tauchgänge unternimmt, um die natürliche CO&sub2;-Produktion zu erforschen. Seine Aura toxischer Männlichkeit mischt sich mit dem Aroma wissenschaftlicher Avantgarde. Ventura will partout den Mord auf Capri mit den globalen Problemen, zumal mit der Klimakatastrophe verbinden. Taccones Forschungsstation ist ein Blick in die Zukunft der Meere, Jack Milani und Sofia Polito, seine Schüler und Praktikanten, sind keine gewöhnlichen Touristen. Wenn sie sich streiten, dann über den besten Weg zur Rettung der Welt. Im Wasser um Capri herum, nicht auf der Insel selbst, steckt der gewichtigste Konfliktstoff.
Enrico Rizzi selbst zögert ja auch schon, ob er sich von Commissario Serra aufs Festland, nach Neapel in eine ungewisse Karriere locken lassen will. Es ist nach den internationalen Gepflogenheiten des Kriminalromans in Ordnung, dass er im Lokalen verwurzelt ist. Die meeresbiologischen Diskussionen verfolgt er mit zwiespältigem Respekt. Mit Sympathie, weil sie den Fall ins Globale und in die Industriewelt von Turin einnorden. Andererseits mit einem gewissen Misstrauen, weil es für ihn, Rizzi, auch nicht schlecht gewesen wäre, hätte er in seinem ersten Fall in einem auf den ersten Blick unscheinbaren Dickicht seiner Insel agieren und am Ende eine Tat aufklären dürfen, die aus ihren eigenen Energien hervorging.
Eins aber nimmt er Ventura wirklich übel: dass er ihn die unmittelbare Vorgeschichte der Tat, die Geschehnisse im Boot, nicht selber recherchieren lässt, sondern einfach Kapitel dazwischeschiebt, in denen Sofia, die verdächtige Geliebte des Toten, ihre Erinnerungen aufschreibt. Er selbst war immer schon auf Capri, denkt Enrico Rizzi. Luca Ventura ist mit seinem ersten Capri-Krimi auf der Insel noch nicht so richtig angekommen.
LOTHAR MÜLLER
Luca Ventura: Mitten im August. Der Capri-Krimi. Diogenes Verlag, Zürich 2020. 324 Seiten, 16 Euro.
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