Nach "Tödlicher Mittsommer", "Tod im Schärengarten" und "Die Toten von Sandhamn" ist dieser Roman bereits der vierte Band einer Krimireihe um den Kriminalkommissar Thomas Andreasson. Da die Kriminalfälle in sich abgeschlossen sind, können die Bände unabhängig voneinander gelesen werden. Da Viveca
Sten dem Privatleben von Thomas Andreasson und seiner Jugendfreundin Nora Linde einen großen Teil der…mehrNach "Tödlicher Mittsommer", "Tod im Schärengarten" und "Die Toten von Sandhamn" ist dieser Roman bereits der vierte Band einer Krimireihe um den Kriminalkommissar Thomas Andreasson. Da die Kriminalfälle in sich abgeschlossen sind, können die Bände unabhängig voneinander gelesen werden. Da Viveca Sten dem Privatleben von Thomas Andreasson und seiner Jugendfreundin Nora Linde einen großen Teil der Handlung widmet, empfiehlt sich allerdings die Einhaltung der vorgesehenen Reihenfolge. Denn dann kann man die Weiterentwicklung der Charaktere besser verfolgen.
Der Einstieg in den aktuellen Fall gelingt allerdings auch ohne Vorkenntnisse aus den vorangegangenen Bänden mühelos. Wenn nötig, streut Viveca Sten Hintergrundinformationen in die Handlung ein. Auch in diesem Teil der Serie spielt das Privatleben von Thomas Andreasson und Nora Linde eine große Rolle. Obwohl sich die beiden in "Mörderische Schärennächte" nicht so oft über den Weg laufen und miteinander Kontakt halten, wie in den vorangegangenen Teilen. Man merkt allerdings, dass sich die beiden nach wie vor sehr gut verstehen. Die beiden Hauptprotagonisten wirken sehr sympathisch und für treue Fans der Reihe ist es wie ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Da der vorherige Teil mit einem spannenden Cliffhanger endete, ist es natürlich interessant zu erfahren, wie es an dieser Stelle weiterging. Man merkt, dass Thomas durch dieses einschneidende Erlebnis körperlich und seelisch stark belastet wird. Dadurch wirkt dieser Protagonist allerdings sehr authentisch und deshalb gönnt man ihm die positive Entwicklung, die sein Privatleben in diesem Band erfährt, auch von Herzen. Im Gegensatz zu den Vorgängerbänden, ist Nora Linde in den aktuellen Fall nur am Rande einbezogen. Sie hat noch sehr mit der bevorstehenden Scheidung und den Konsequenzen für das Familienleben zu kämpfen.
Im Vergleich mit den anderen Fällen, nimmt die Kriminalhandlung in diesem Teil deutlich mehr Raum ein. Sie ist von Anfang an interessant und im Verlauf der Handlung baut sich echte Spannung auf. Durch die relativ kurzen Kapitel, eingeschobene Tagebucheinträge eines ehemaligen Elitekämpfers und überraschende Wendungen, fällt es schwer, sich vom Gelesenen zu lösen und das Buch aus der Hand zu legen. Denn man möchte unbedingt erfahren, was und wer hinter den mysteriösen Vorgängen steckt. Viveca Sten gelingt es in diesem Teil hervorragend, falsche Spuren auszulegen, denen man nur allzu bereitwillig folgt. Das ist eine echte Steigerung und deshalb unbedingt empfehlenswert.
Obwohl ich bisher alle Bände der Reihe mit Genuss gelesen habe, hat mir dieser erneute Ausflug auf die Schäreninsel bisher am besten gefallen. Denn die Kriminalhandlung war durchgehend spannend und die Entwicklungen im privaten Bereich der Hauptprotagonisten nicht weniger lesenswert.