Der taubstumme Leibeigene Gerasim hat eine Anstellung als Aufseher auf dem städtischen Anwesen seiner Herrschaft und verliebt sich in die Wäscherin Tatjana. Die Gutsherrin jedoch gibt das Mädchen einem anderen Mann zur Frau und schickt das Ehepaar in ein entfernt gelegenes Dorf. Beim Abschied von seiner geliebten Tatjana findet Gerasim einen Hund und nimmt ihn mit auf den Hof. In ihm findet er neuen Lebensmut. "Mumu", wie er den Hund nennt, ist der Gutsherrin jedoch ein Dorn im Auge und sie befiehlt, den Hund zu töten. Gegen seinen Willen wird Gerasim gezwungen diese schrechliche Tat auszuführen. Anschließend flüchtet er in sein Heimatdorf, um endlich von seiner Herrin loszukommen. Der russische Schriftsteller Iwan Turgenew (1818-1883) griff als einer der ersten in der russischen Literatur die Alltagsnöte und -ängste der russischen Gesellschaft auf und machte sie zum Thema in seinen Erzählungen. Die "Aufzeichnungen eines Jägers" wurden 1852 von vielen als Anprangerung der Leibeigenschaft angesehen. Insgesamt veröffentlichte Turgenew sechs Romane, darunter "Väter und Söhne" von 1861, sowie zahlreiche Erzählungen. Beeinflusst wurde Turgenew von Goethe und Baudelaire. Wichtigster Bezugspunkt war jedoch Alexander Puschkin.
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