“Nach einem Traum” ist eine moderne, etwas andere Liebesgeschichte, welche weniger im Real Life als vielmehr im Internet spielt.
Social Media und Kontrolle werden detailliert und offen beschrieben, die Abhängigkeit von Likes, Interpretationen von Bildern und die ständige Präsenz im Internet zeigt
uns Auszüge einer Liebesbeziehung in der heutigen Zeit.
Es gibt Grenzüberschreitungen, die man…mehr“Nach einem Traum” ist eine moderne, etwas andere Liebesgeschichte, welche weniger im Real Life als vielmehr im Internet spielt.
Social Media und Kontrolle werden detailliert und offen beschrieben, die Abhängigkeit von Likes, Interpretationen von Bildern und die ständige Präsenz im Internet zeigt uns Auszüge einer Liebesbeziehung in der heutigen Zeit.
Es gibt Grenzüberschreitungen, die man tunlichst vermeiden sollte und doch findet man alles im Netz. Ist diese Abhängigkeit bereits eine Krankheit? Eine Sucht, wie eine Droge?
Marie, eine junge Cellistin kurz vor ihrem Abschluss und der etwas ältere Simon, Familienvater und Arzt an der Charité lernen sich in einem Café kennen. Simon ist der Kollege ihrer kranken Freundin Josie und eigentlich sollte Marie nur kurz etwas abholen. Zwischen den beiden entwickeln sich Gefühle, sie verlieben sich ineinander, doch Simon nimmt Abstand im wahren Leben. Nur durch viele Textnachrichten in der digitalen Welt lernen sich die beiden Protagonisten intensiver kennen und gehen eine innige, emotionale Bindung ein.
Selten treffen sich die beiden Protagonisten jedoch im echten Leben und es scheint immer zufälligerweise zu geschehen. Auch sind die Treffen in der Realität ganz anders als online.
Simon ist verliebt und stellt doch von Anfang an klar, dass er seine Frau und seine Töchter nicht verlassen wird. Er zieht sich in der Realität von Marie zurück und doch ist er online stets präsent. Sie schreiben sich Nachrichten, liken Bilder auf dem jeweils anderen Account und fühlen sich dadurch dem anderen unglaublich nahe. Vor allem Marie zieht sich aus der Realität zurück und ist fixiert auf jegliches Zeichen von Simon.
Maries Leben dreht sich weiter, aber Marie dreht sich nicht. Simon jedoch lebt sein Leben mit seiner Familie, geniesst Urlaube und plant seine berufliche Veränderung.
Als Simon die Beziehung zu Marie beendet, verliert diese das Gleichgewicht und übertritt Grenzen, womit sie selbst nicht glücklich ist. Auch ihr Leben entgleitet ihr, beruflich wie privat lässt sie alles zurück und fokussiert sich auf das Leben von Simon und dessen Familie - im Netz.
Gina Schad hat ein unglaublich berührendes Buch über die Liebe in der heutigen Zeit, Online-Beziehungen, ständige Erreichbarkeit und Realitätsverlust zwecks Social Media und den dortigen realitätsfernen Liebesbeziehungen geschrieben.
Rosa Thormeyer hat als Sprecherin sehr bewegend und zugleich ruhig die Geschichte von Marie und Simon erzählt. Der Hörer ist von der Story gefesselt, die Geschichte muss erzählt werden und die kurze Laufzeit ist mit den unterschiedlichsten Emotionen gefüllt. Man kann den Schmerz und Kummer, die Melancholie und Traurigkeit von Marie spüren und nachempfinden.
Das Gefühlskarussel dreht sich und dreht sich….
Ein Highlight mit einer klaren Empfehlung für diese ungewöhnliche, poetische, aufrichtige und toxische Geschichte.