So spannend wie in seinem Thriller "Der Schwarm" durchleuchtet Frank Schätzing das unbekannte Universum unter Wasser. Wie funktioniert dieses gewaltige System, dem wir entstammen? Wie konnte im Orozean Leben entstehen, woher kam überhaupt das ganze Wasser? Warum ist die Evolution ausgerechnet diesen Weg gegangen? Frank Schätzing erklärt die Hintergründe von Seebeben, Methanhydrat und Meeresbewohnern. (Laufzeit: 2h 16)
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"Seine angenehme Stimme schnorchelt sich mit samtigem Vortrag in die Gehörgänge." BERLINER ZETUNG
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.03.2006Gluck, gluck: Carl Barks Abenteuer zur See sind Piratengold für Comic-Freunde
Als Carl Barks 1942, damals noch in der Cartoon-Abteilung von Disney tätig, zum ersten Mal den Auftrag erhielt, einen Donald-Comic anzufertigen, handelte es sich um das von Stevensons „Schatzinsel” inspirierte Seeräubergarn „Piratengold”. In den nächsten zweieinhalb Jahrzehnten, in denen er mit unermüdlichem Eifer schrieb und zeichnete, ist der Duckman auf die Wogen, die manchmal die Welt bedeuten, immer wieder gerne zurückgekehrt. Aus dem reichen Fundus hat Frank Schätzing, seit seinem Tiefsee-Thriller „Der Schwarm” als Fachmann für Maritimes bekannt - und derzeit auch mit dem neuen Sachbuch „Nachrichten aus einem unbekannten Universum. Eine Zeitreise durch die Meere” auf dem Markt (Kiepenheuer & Witsch, 528 S., 19,90 Euro) - nun 25 kurze und lange Geschichten ausgewählt.
Darunter sind „Der Goldene Helm”, „Der verlorene Zehner” und „Das goldene Vlies” - einige der größten Barks-Klassiker also; wollte man sie erneut rühmen, hieße dies, Schwimmvögel nach Entenhausen zu tragen. Stärker als zuvor fällt in der Zusammenschau allerdings auf, dass der Zeichner nicht nur, wie stets betont, fähig ist, seinen tierischen Helden eine ungewöhnlich intensive, menschliche Mimik zu verleihen, sondern auch im Entwurf wild bewegter Naturbilder exzelliert. Die Sturm- und Geisterszenen in „Der fliegende Holländer” etwa sind in ihrer Mischung aus Dramatik und Komik ein Genuss, an dem man sich nie satt sehen wird.
Verehrer der Übersetzerin Erika Fuchs können sich zudem an der beigelegten CD erfreuen, die ein Interview aus dem Jahr 1994 enthält. Unverständlich ist der fast völlige Verzicht auf bibliographische Angaben. Dennoch ist hier ein Hausschatz entstanden; in den gebildeten Kreisen unserer Tage verdient dieses Buch einen Ehrenplatz im Bücherschrank, wie ihn früher der Goldschnitt-Schiller besaß. (Carl Barks: Die tollkühnen Abenteuer der Ducks auf hoher See. Ausgewählt, eingeleitet und kommentiert von Frank Schätzing. Übersetzt von Dr. Erika Fuchs. Mare Buchverlag, Hamburg 2006. 496 Seiten, 39,90 Euro.)
CHRISTOPH HAAS
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
Als Carl Barks 1942, damals noch in der Cartoon-Abteilung von Disney tätig, zum ersten Mal den Auftrag erhielt, einen Donald-Comic anzufertigen, handelte es sich um das von Stevensons „Schatzinsel” inspirierte Seeräubergarn „Piratengold”. In den nächsten zweieinhalb Jahrzehnten, in denen er mit unermüdlichem Eifer schrieb und zeichnete, ist der Duckman auf die Wogen, die manchmal die Welt bedeuten, immer wieder gerne zurückgekehrt. Aus dem reichen Fundus hat Frank Schätzing, seit seinem Tiefsee-Thriller „Der Schwarm” als Fachmann für Maritimes bekannt - und derzeit auch mit dem neuen Sachbuch „Nachrichten aus einem unbekannten Universum. Eine Zeitreise durch die Meere” auf dem Markt (Kiepenheuer & Witsch, 528 S., 19,90 Euro) - nun 25 kurze und lange Geschichten ausgewählt.
Darunter sind „Der Goldene Helm”, „Der verlorene Zehner” und „Das goldene Vlies” - einige der größten Barks-Klassiker also; wollte man sie erneut rühmen, hieße dies, Schwimmvögel nach Entenhausen zu tragen. Stärker als zuvor fällt in der Zusammenschau allerdings auf, dass der Zeichner nicht nur, wie stets betont, fähig ist, seinen tierischen Helden eine ungewöhnlich intensive, menschliche Mimik zu verleihen, sondern auch im Entwurf wild bewegter Naturbilder exzelliert. Die Sturm- und Geisterszenen in „Der fliegende Holländer” etwa sind in ihrer Mischung aus Dramatik und Komik ein Genuss, an dem man sich nie satt sehen wird.
Verehrer der Übersetzerin Erika Fuchs können sich zudem an der beigelegten CD erfreuen, die ein Interview aus dem Jahr 1994 enthält. Unverständlich ist der fast völlige Verzicht auf bibliographische Angaben. Dennoch ist hier ein Hausschatz entstanden; in den gebildeten Kreisen unserer Tage verdient dieses Buch einen Ehrenplatz im Bücherschrank, wie ihn früher der Goldschnitt-Schiller besaß. (Carl Barks: Die tollkühnen Abenteuer der Ducks auf hoher See. Ausgewählt, eingeleitet und kommentiert von Frank Schätzing. Übersetzt von Dr. Erika Fuchs. Mare Buchverlag, Hamburg 2006. 496 Seiten, 39,90 Euro.)
CHRISTOPH HAAS
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.05.2006Da könnte Neptun noch etwas lernen
"50000000 Elvis Fans Can't Be Wrong" heißt eine LP von Elvis Presley. Weise Worte. Frank Schätzings Buch übers Meer ("Nachrichten aus einem unbekannten Universum - Eine Zeitreise durch die Meere". Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2006. 522 S., geb., 19,90 [Euro]) ist ein Bestseller wie "In the Ghetto". Eines der Hauptthemen ist die Evolution. Schätzing erklärt Prinzipien der Evolutionsbiologie und führt uns Beispiele vor: Walfische sind bekanntlich keine Fische, sondern Säugetiere. Sie stammen von hundeähnlichen Kreaturen ab. Deswegen bedeute der Gesang der Buckelwale nichts anderes als "Wuff!", sagt der Meister.
Der Urgroßvater von Free Willy hat noch auf dem Land gelebt. In der Bibel steht allerdings geschrieben, daß die Wale am fünften Tag erschaffen wurden, die Hunde am sechsten, die Fossilien aber schon am zweiten. Wer das Buch Genesis auf wörtlich nehmen will, den soll man daran nicht hindern. Es schadet aber einem jungen Menschen auch nichts, zusätzlich zu Moses noch den Schätzing zu studieren, ehe er sich sein Weltbild endgültig zurechtzimmert. (Noch besser wäre es, wenn er ein Buch von Richard Dawkins läse.)
Schätzings Buch ist fast so ambitioniert und fast so dick wie Bill Brysons "Eine kurze Geschichte von fast allem". Er betrachtet viele Themen, die mehr oder weniger mit dem Meer zu tun haben. Woher kommt es? Wohin geht es? Ist Nessie ein Plesiosaurus, der sich aufs schottische Festland verirrt hat? Die Kontinente spielen zwangsläufig eine Nebenrolle. Die Geologie und Biologie des Meeres und des Meeresbodens wird auch durch die Kontinentalschollen, die es durchpflügen, mitbestimmt.
Die Geschichte der Ozeane vom Urknall bis zur heutigen Menschheit und ihrer größten Erfindung, dem Fischstäbchen, füllt die ersten 80 Prozent des Buchs mit Kosmo-, Geo-, Biologie und verwandten Gebieten. Danach kommen noch Themen wie Tsunamis, Containerschiffahrt, Überfischung und Meeresforschung. Dem allen liegt fundierte Forschung zugrunde.
Wenn Schätzing über die Sünden berichtet, die wir Menschen auf dem Kerbholz haben, wird er zu Recht moralisch. Millionen Haie müssen jedes Jahr verrecken, wenn wir sie wieder ins Wasser werfen, nachdem wir ihnen die Flossen abgeschnitten haben. Das wäre selbst dann nicht verzeihlich, wenn die Haie die brutalen Menschenkiller wären, für die viele sie halten. In Wirklichkeit sind sie das aber nicht. Sie haben nur ein schlechtes Image wie die Wölfe. Zudem sind Haifischflossen völlig geschmacklos. Wie bei der Steinsuppe in der alten Lesebuchgeschichte kommt das Aroma nur von den anderen Zutaten.
Die Mängel des Werks: Es gibt kein Literaturverzeichnis, nur lausige siebzehn Internetlinks. Die Kapitel haben poetische Überschriften wie "Die spinnen, die Geologen!" In einem ordentlichen Sachbuch käme da noch ein Untertitel in Kursivschrift, etwa: "Wie werden Erdzeitalter definiert, und warum haben sie so komische Namen?" Schätzing macht hier genau das, was er den spinnerten Geologen ankreidet: Er verzichtet auf eine aussagekräftige und leicht zugängliche Gliederung seines Stoffs. Es gibt keinen Index. Man versuche einmal, den Abschnitt über das Seepferdchen zu finden, den man vor drei Tagen gelesen hat. Schätzing hat seine Pretiosen vergraben wie der Pirat die Golddublonen.
Noch schlimmer ist die Sprache. Nichts gegen ein Feuerwerk von ausgeflippten Formulierungen, doch bitte etwas geistreicher. Man sollte nicht jedesmal statt von Amphibien oder Reptilien von "Lurchi" reden. Einmal ist das witzig, dann nicht mehr. Zur Komik gehört das Überraschungsmoment. Schätzings Assoziationen sind schrecklich vorhersehbar. Zur Seegurke fällt ihm die saure Gurke im Kühlschrank ein und zu einem Muschelkrebs mit einem großen Penis Giacomo Casanova. Wenn ein Tier gut schwimmen kann, dann nennt er es Mark Spitz oder Franzi van Almsick. Zu den Kalmaren folgt unfehlbar ein Scherz über frittierte Calamari in einer griechischen Taverne. 20000 Kalauer unter dem Meer.
Was dem Buch auch fehlt, sind Illustrationen. Vielleicht liegt das daran, daß es das erste Sachbuch eines Belletristikautors ist. "Moby-Dick" muß man nicht illustrieren. Da reicht die Phantasie. Die "Nachrichten" sind etwas anderes. Aus gutem Grund ist fast alles, was man sonst noch so zum Thema zu lesen kriegt, bebildert. Wenn Stephen Jay Gould über die Fauna des Kambriums schreibt, dann werden Wiwaxia und Hallucigenia nicht nur beschrieben, sondern auch gezeigt. Wie schon der Name nahelegt, kann man sich Hallucigenia nur schwer vorstellen. Wenn Carl Zimmer die Evolution der Wale schildert, dann spendiert er uns auch eine Bildtafel mit der ganzen Sippschaft von Pakecetus bis Dorudon. Wenn der "New Scientist" über eine neue Idee für ein Gezeitenkraftwerk berichtet, dann mit technischen Illustrationen. Auch Bill Brysons obenerwähntes Buch hat wenigstens auf dem Vorsatzpapier ein paar Zeichnungen, darunter ein Konterfei von Hallucigenia. Dazu kommen ein Literaturverzeichnis, ein Register und Fußnoten.
Romane sind Romane und Sachbücher Sachbücher. Regeln sind auch dazu da, gebrochen zu werden. Ob es aber ein guter Ansatz ist, ein Sachbuch so zu amputieren, daß eine Art Roman - zugegeben ein spannender Roman - übrigbleibt, ist zweifelhaft.
ERNST HORST
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"50000000 Elvis Fans Can't Be Wrong" heißt eine LP von Elvis Presley. Weise Worte. Frank Schätzings Buch übers Meer ("Nachrichten aus einem unbekannten Universum - Eine Zeitreise durch die Meere". Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2006. 522 S., geb., 19,90 [Euro]) ist ein Bestseller wie "In the Ghetto". Eines der Hauptthemen ist die Evolution. Schätzing erklärt Prinzipien der Evolutionsbiologie und führt uns Beispiele vor: Walfische sind bekanntlich keine Fische, sondern Säugetiere. Sie stammen von hundeähnlichen Kreaturen ab. Deswegen bedeute der Gesang der Buckelwale nichts anderes als "Wuff!", sagt der Meister.
Der Urgroßvater von Free Willy hat noch auf dem Land gelebt. In der Bibel steht allerdings geschrieben, daß die Wale am fünften Tag erschaffen wurden, die Hunde am sechsten, die Fossilien aber schon am zweiten. Wer das Buch Genesis auf wörtlich nehmen will, den soll man daran nicht hindern. Es schadet aber einem jungen Menschen auch nichts, zusätzlich zu Moses noch den Schätzing zu studieren, ehe er sich sein Weltbild endgültig zurechtzimmert. (Noch besser wäre es, wenn er ein Buch von Richard Dawkins läse.)
Schätzings Buch ist fast so ambitioniert und fast so dick wie Bill Brysons "Eine kurze Geschichte von fast allem". Er betrachtet viele Themen, die mehr oder weniger mit dem Meer zu tun haben. Woher kommt es? Wohin geht es? Ist Nessie ein Plesiosaurus, der sich aufs schottische Festland verirrt hat? Die Kontinente spielen zwangsläufig eine Nebenrolle. Die Geologie und Biologie des Meeres und des Meeresbodens wird auch durch die Kontinentalschollen, die es durchpflügen, mitbestimmt.
Die Geschichte der Ozeane vom Urknall bis zur heutigen Menschheit und ihrer größten Erfindung, dem Fischstäbchen, füllt die ersten 80 Prozent des Buchs mit Kosmo-, Geo-, Biologie und verwandten Gebieten. Danach kommen noch Themen wie Tsunamis, Containerschiffahrt, Überfischung und Meeresforschung. Dem allen liegt fundierte Forschung zugrunde.
Wenn Schätzing über die Sünden berichtet, die wir Menschen auf dem Kerbholz haben, wird er zu Recht moralisch. Millionen Haie müssen jedes Jahr verrecken, wenn wir sie wieder ins Wasser werfen, nachdem wir ihnen die Flossen abgeschnitten haben. Das wäre selbst dann nicht verzeihlich, wenn die Haie die brutalen Menschenkiller wären, für die viele sie halten. In Wirklichkeit sind sie das aber nicht. Sie haben nur ein schlechtes Image wie die Wölfe. Zudem sind Haifischflossen völlig geschmacklos. Wie bei der Steinsuppe in der alten Lesebuchgeschichte kommt das Aroma nur von den anderen Zutaten.
Die Mängel des Werks: Es gibt kein Literaturverzeichnis, nur lausige siebzehn Internetlinks. Die Kapitel haben poetische Überschriften wie "Die spinnen, die Geologen!" In einem ordentlichen Sachbuch käme da noch ein Untertitel in Kursivschrift, etwa: "Wie werden Erdzeitalter definiert, und warum haben sie so komische Namen?" Schätzing macht hier genau das, was er den spinnerten Geologen ankreidet: Er verzichtet auf eine aussagekräftige und leicht zugängliche Gliederung seines Stoffs. Es gibt keinen Index. Man versuche einmal, den Abschnitt über das Seepferdchen zu finden, den man vor drei Tagen gelesen hat. Schätzing hat seine Pretiosen vergraben wie der Pirat die Golddublonen.
Noch schlimmer ist die Sprache. Nichts gegen ein Feuerwerk von ausgeflippten Formulierungen, doch bitte etwas geistreicher. Man sollte nicht jedesmal statt von Amphibien oder Reptilien von "Lurchi" reden. Einmal ist das witzig, dann nicht mehr. Zur Komik gehört das Überraschungsmoment. Schätzings Assoziationen sind schrecklich vorhersehbar. Zur Seegurke fällt ihm die saure Gurke im Kühlschrank ein und zu einem Muschelkrebs mit einem großen Penis Giacomo Casanova. Wenn ein Tier gut schwimmen kann, dann nennt er es Mark Spitz oder Franzi van Almsick. Zu den Kalmaren folgt unfehlbar ein Scherz über frittierte Calamari in einer griechischen Taverne. 20000 Kalauer unter dem Meer.
Was dem Buch auch fehlt, sind Illustrationen. Vielleicht liegt das daran, daß es das erste Sachbuch eines Belletristikautors ist. "Moby-Dick" muß man nicht illustrieren. Da reicht die Phantasie. Die "Nachrichten" sind etwas anderes. Aus gutem Grund ist fast alles, was man sonst noch so zum Thema zu lesen kriegt, bebildert. Wenn Stephen Jay Gould über die Fauna des Kambriums schreibt, dann werden Wiwaxia und Hallucigenia nicht nur beschrieben, sondern auch gezeigt. Wie schon der Name nahelegt, kann man sich Hallucigenia nur schwer vorstellen. Wenn Carl Zimmer die Evolution der Wale schildert, dann spendiert er uns auch eine Bildtafel mit der ganzen Sippschaft von Pakecetus bis Dorudon. Wenn der "New Scientist" über eine neue Idee für ein Gezeitenkraftwerk berichtet, dann mit technischen Illustrationen. Auch Bill Brysons obenerwähntes Buch hat wenigstens auf dem Vorsatzpapier ein paar Zeichnungen, darunter ein Konterfei von Hallucigenia. Dazu kommen ein Literaturverzeichnis, ein Register und Fußnoten.
Romane sind Romane und Sachbücher Sachbücher. Regeln sind auch dazu da, gebrochen zu werden. Ob es aber ein guter Ansatz ist, ein Sachbuch so zu amputieren, daß eine Art Roman - zugegeben ein spannender Roman - übrigbleibt, ist zweifelhaft.
ERNST HORST
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Dem Rezensenten Ulrich Greiner hat Frank Schätzings Buch gut gefallen, vor allem wegen des "mitleidslosen" Blicks, den Schätzing auf die Evolution und die natürliche oder unnatürliche Auslese hat. Schätzing bezeichnet überraschenderweise die Natur selbst und nicht den Menschen als den größten Zerstörer der Artenvielfalt. Doch beschäftigt sich Schätzing nicht nur mit den Ozeanen, sondern fängt bei dem Urknall an, um sich dann über den Menschen zum Meer vorzuarbeiten. Greiner, dem dieser breite Horizont gefällt, hat Schätzings Geschichte des Universums wie einen Krimi gelesen. Dass Schätzing sich bei der Frage nach dem "Täter", also Gott oder Zufall, enthält, findet er ebenfalls recht clever. Schätzing beschreibt die Welt der Tiefe und ihre monumentalen Dimensionen außerdem so bildhaft, dass es dem am Schreibtisch Halt suchenden Greiner fast unangenehm wird. Alles in allem muss er dem Autor aber ein großes Lob aussprechen. Er sei zwar kein Fachmann, besitze aber als einer der wenigen Schriftsteller die "verblüffende" Fähigkeit, sich in das Meer der Fakten zu stürzen, und diese dann aber in handlichen und auch für Laien zu bewältigenden Portionen wieder abzugeben.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Seine Lust, Fakten und Zusammenhänge [...] nahezu unbeschränkt sich anzueignen, ist ebenso verblüffend wie seine Fähigkeit, all das Zusammengelesene, Recherchierte, Selbsterlebte in einer berauschten Suada vorzutragen [...].« Die Zeit