Deutschland, 1933: Ernst Lossa stammt aus einer Familie von "Jenischen", Zigeuner, wie man damals sagte. Er gilt als schwieriges Kind, wird von Heim zu Heim geschoben, bis er schließlich in die psychiatrische Anstalt in Kaufbeuren eingewiesen wird. Hier nimmt sein Leben die letzte, schreckliche Wendung: Obgleich geistig völlig gesund, wird Ernst Lossa 1944 die Todespritze verabreicht. Der Autor berichtet aus der Perspektive des Jungen. Er macht die Denkstrukturen des NS-Regimes sichtbar und berichtet von der damit einhergehenden Ideologie der Euthanasie.
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Dieses Buch über einen von den Nazis ermordeten Dreizehnjährigen hat Rezensentin Marion Gerhard besonders durch das Vermögen des Autors beeindruckt, eine große Nähe zwischen Leser und Protagonist herzustellen. In der Geschichte des Kindes, das auf Grund seiner Zugehörigkeit zur Minderheit der Jenischen ins Visier der Nazis gerät, die ebenso wie Sinti und Roma verfolgt worden sind, deute der Autor die aus Archiven und Zeitzeugenberichten zu Tage beförderten Fakten und Details mit den Mitteln des Romans. Im übrigen lobt die Rezensentin, dass der Junge Ernst Lossa trotz seiner bedrückenden Geschichte auch äußerste vitale Seiten hat.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Domes' Buch schildert geradlinig und oft berührend Ernst Lossas Leiden, aber auch die Freuden und Eskapaden im kurzen Leben des Jungen." Der Spiegel