Samantha ist als Juristin mit dem Auffinden eventueller Erben betraut. Im aktuellen Fall reist sie an die Südküste Englands, in das schöne Städtchen Poole. Dort lässt das Schicksal sie auf den sympathischen Ethan treffen, den sie kurzentschlossen in dessen Heimat, auf die malerische Kanalinsel
Jersey, begleitet. Denn dort befindet sich die nächste Spur, die sie ihrem Ziel näher bringen könnte.…mehrSamantha ist als Juristin mit dem Auffinden eventueller Erben betraut. Im aktuellen Fall reist sie an die Südküste Englands, in das schöne Städtchen Poole. Dort lässt das Schicksal sie auf den sympathischen Ethan treffen, den sie kurzentschlossen in dessen Heimat, auf die malerische Kanalinsel Jersey, begleitet. Denn dort befindet sich die nächste Spur, die sie ihrem Ziel näher bringen könnte. Doch mittlerweile ist nicht nur ihr Auftrag spannend, sondern auch Ethan...
Ich hatte schon immer ein Faible für besondere Handlungsschauplätze. Als ich das wunderschöne Cover sah und dann auch noch erfuhr, dass Samanthas Reise auf die Kanalinsel Jersey führen würde, verankerte sich dieses Buch unwiderruflich in meinen Gedanken. Ich wollte diesen Roman unbedingt lesen.
Margot S. Baumann hat für „Nebelreise“ viele sympathische Figuren erschaffen. Die Protagonistin Samantha mit ihrer umsichtigen Zielstrebigkeit und der etwas vorsichtige, aber durchaus anziehende Ethan ergänzten sich prima, wobei mich die Turbulenzen ihres Zueinanderfindens immer mal wieder schmunzeln ließen. Die Unsicherheiten beider Hauptfiguren waren nämlich wie aus dem Leben gegriffen, wobei ich das Vor und Zurück in ihrer Beziehung ziemlich glaubhaft fand. Bekanntlich sind es doch diese Kämpfe, ausgetragen mehr mit sich selbst, als mit seinem Gegenüber, die letztlich Entwicklungen ermöglichen. In diesem Roman fanden sich so einige davon. Solche, die im ersten Moment irgendwie nervig wirkten, sich rückblickend aber als richtungsweisend und notwendig zeigten. Ich habe die Geschichte jedenfalls genossen. Hier menschelte es an jeder Ecke, und mit mit den meisten Nebenfiguren wollte ich am liebsten am Küchentisch ein Pläuschchen halten.
Natürlich war die Suche nach der vermissten Erbin auch nicht immer einfach, aber genau das machte die Geschichte wiederum spannend. Zeitweise fand ich mich ein wenig in einem Krimi-Feeling wieder, was aber wunderbar passte und eine Prise Abenteuer im Geschehen verteilte.
Im Laufe der Handlung spielte der Zufall und das Schicksal mehrmals eine Schlüsselrolle. In solchen Fällen bin ich meist sehr kritisch, denn die Geschichten wirken in dem Fall oft sehr konstruiert. Erfreulicherweise fühlten sich diese Momente hier überhaupt nicht so an, ich konnte außergewöhnlich schicksalshafte Begegnungen bedenkenlos annehmen. Den Schreibstil der Autorin empfand ich sowieso sehr natürlich, ohne unnötiges oder übertriebenes Drama, dafür manchmal mit einem schalkhaften Augenzwinkern. Sehr gelungen!
„Nebelreise“ hat mir sehr gut gefallen. Die harmonische Mischung aus Abenteuer, Liebesgeschichte, Familiengeheimnissen und etwas Kulturgeschichte bescherte mir abwechslungsreiche Lesestunden. Ich bin gespannt, ob ich der Protagonistin künftig in einem weiteren Werk der Autorin wieder begegnen darf.