Wie viel Vergangenheit verträgt die Gegenwart?
Glücklich in Glückstadt. So fühlt sich Anni, die dort mit ihrem Freund Ben und dessen Tochter Lena lebt. Nicht einmal Bens schwierige Schwester Maren schafft es, das Glück von Anni und Ben zu trüben. Doch in Annis Vergangenheit gibt es einen blinden
Fleck, über den sie nie spricht, den sie aus Scham völlig aus ihrem Leben gestrichen hat, und dieser…mehrWie viel Vergangenheit verträgt die Gegenwart?
Glücklich in Glückstadt. So fühlt sich Anni, die dort mit ihrem Freund Ben und dessen Tochter Lena lebt. Nicht einmal Bens schwierige Schwester Maren schafft es, das Glück von Anni und Ben zu trüben. Doch in Annis Vergangenheit gibt es einen blinden Fleck, über den sie nie spricht, den sie aus Scham völlig aus ihrem Leben gestrichen hat, und dieser Fleck heißt Lukas. Ist es Schicksal, dass ausgerechnet Ben und Lukas sich treffen?
Auf zwei Zeitebenen erleben wir die Gegenwart, in der Ben als Schriftsteller einen inspirierenden Mann namens Lukas kennenlernt und sich dessen Geschichte erzählen lässt, und parallel dazu die Vergangenheit, die aus ganzen neun Tagen besteht. Neun Tagen, die Anni und Lukas vergönnt waren, und die abrupt enden mussten.
Die Ebenen sind kunstvoll verwoben, und natürlich ahnen wir beim Lesen bald, wie sie miteinander zusammenhängen, doch die zugrundeliegenden Motive und Motivationen hüllen sich lange in das Schweigen, in das Anni sie verbannt hat. Der Roman konnte mich neben der wunderbaren Handlung vor allem auch sprachlich begeistern. Die kleinen Wortgefechte und Wortspielereien zwischen Ben und Anni sind einfach herzerwärmend und humorvoll. Und ganz großartig sind kleine Hinweise und Fundstücke in die Handlung eingebaut, die beide Zeitebenen einander näherrücken lassen.
Sprachlich schön, wunderbar erzählt und kunstvoll arrangiert – von mir gibt es für diesen Roman eine Leseempfehlung!