Es hätte ein normaler Mittwochnachmittag werden sollen, an dem Bundesrichter Scott Sampson seine Kinder Sam und Emma zum Schwimmen begleiten würde. Doch dann erreicht ihn eine SMS seiner Frau, die besagt, dass sie die beiden von der Schule abholt. Als Alison später nach Hause kommt, sind die Kinder nicht bei ihr. Und sie hat auch keine SMS geschrieben. Stattdessen klingelt das Telefon. "Ihre Kinder sind in unserer Gewalt!", sagt eine Stimme. Wenn Scott die beiden wiedersehen wolle, habe er genaue Instruktionen zu befolgen. Wie weit wird er gehen, um das Leben seiner Kinder zu retten?
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Brad Parks: "Nicht ein Wort"
Egal, wie viel er gerade um die Ohren hat - den Mittwochnachmittag hält sich Richter Scott Hampson frei. Er ist fürs "Schwimmen mit Dad" reserviert. Die sechsjährigen Zwillinge Emma und Sam werden dann von ihrem Vater von der Schule abgeholt. Gemeinsam fahren sie ins örtliche Schwimmbad des YMCA, vergnügen sich im Wasser mit dem selbst erfundenen Baby-Hippo-Spiel oder schwimmen einfach um die Wette. Denn "es gibt nichts Besseres für die Seele, als echten Spaß mit seinen Kindern", stellt Scott fest. Doch was dann passiert, gehört wohl zum Schlimmsten, was Eltern zustoßen kann. An diesem Mittwoch hatte eine SMS von Scotts Frau Alison das geliebte Schwimmritual durchkreuzt: Sie habe einen Arzttermin vergessen und würde die Kinder selbst abholen. Am Abend stellt sich heraus, dass die Kinder verschwunden sind. Anscheinend ist Alisons Handy gehackt worden. Das Telefon klingelt und es wird zur schrecklichen Gewissheit: Die Zwillinge wurden entführt. Ob sie überleben, hängt davon ab, welches Urteil Richter Hampson in einem bestimmten Verfahren sprechen wird. Weder Polizei noch FBI dürfen etwas erfahren. Nicht ein Wort.
Seit sich Brad Parks, früher Sportjournalist der "Washington Post", auf fiktionale Krimis verlegte, hat er als Einziger die drei wichtigsten Krimipreise der USA gewonnen. Nun erscheint erstmals ein Roman von ihm auf Deutsch. Am Anfang steht eine Widmung: "Ich bin mit einer großartigen Frau verheiratet. Dieses Buch - ganzbesonders dieses - ist für sie." Daraufhin etabliert Parks einen Icherzähler, der ebenfalls von seiner Frau schwärmt und, wie der Autor selbst, zwei kleine Kinder hat. So ist von Beginn an klar, dass es hier um eine sehr persönliche Geschichte geht. Dieses Gefühl verschwindet auch nicht, wenn sich einige Seiten später herausstellt, dass es hier nicht um die Familie eines Schriftstellers, sondern um die eines Richters aus Virginia geht, der seine Karriere in Washington begann, als rechte Hand eines einflussreichen Senators.
Auf fast 500 Seiten entfaltet Parks das komplexe Beziehungsgeflecht der Hampsons: Von der Nanny mit Migrationshintergrund über Arbeitskollegen bis hin zum engsten Freundes- und Verwandtenkreis - unter dem Druck der Ereignisse wird irgendwann jeder zu einem potenziellen Verdächtigen. Parks wechselt dabei immer wieder die Erzählperspektive. Mal berichtet der Richter in entspannter, bisweilen lakonischer Rückschau und erlaubt sich dabei selbst in den dramatischsten Momenten zeilenkurze Auszeiten, in denen er beispielsweise über die Körpersprache seiner Frau nachdenkt. Dann wieder treibt der allwissende Erzähler die Geschichte voran.
Innere Monologe wechseln mit Dialogen, vor allem zwischen den Eheleuten Scott und Alison. Einerseits spiegeln sie die Dynamik ihrer Beziehung wider, andererseits wird an ihnen die Extremsituation spürbar, in der sich die Eltern der entführten Kinder befinden. Nach außen hin müssen sie den Anschein eines ganz normalen Alltags aufrechterhalten, während sie innerlich permanent gegen den Nervenzusammenbruch kämpfen. Nebenbei gibt es differenzierte Einblicke in den Alltag eines Bundesrichters. Wenn Parks schließlich auf die Machenschaften innerhalb eines mächtigen Pharmakonzerns zu sprechen kommt, die in keinem Verhältnis zu den Übertretungen des Betäubungsmittelgesetzes stehen, scheint gar deutliche Systemkritik durch.
Egal, wie viel er gerade um die Ohren hat - den Mittwochnachmittag hält sich Richter Scott Hampson frei. Er ist fürs "Schwimmen mit Dad" reserviert. Die sechsjährigen Zwillinge Emma und Sam werden dann von ihrem Vater von der Schule abgeholt. Gemeinsam fahren sie ins örtliche Schwimmbad des YMCA, vergnügen sich im Wasser mit dem selbst erfundenen Baby-Hippo-Spiel oder schwimmen einfach um die Wette. Denn "es gibt nichts Besseres für die Seele, als echten Spaß mit seinen Kindern", stellt Scott fest. Doch was dann passiert, gehört wohl zum Schlimmsten, was Eltern zustoßen kann. An diesem Mittwoch hatte eine SMS von Scotts Frau Alison das geliebte Schwimmritual durchkreuzt: Sie habe einen Arzttermin vergessen und würde die Kinder selbst abholen. Am Abend stellt sich heraus, dass die Kinder verschwunden sind. Anscheinend ist Alisons Handy gehackt worden. Das Telefon klingelt und es wird zur schrecklichen Gewissheit: Die Zwillinge wurden entführt. Ob sie überleben, hängt davon ab, welches Urteil Richter Hampson in einem bestimmten Verfahren sprechen wird. Weder Polizei noch FBI dürfen etwas erfahren. Nicht ein Wort.
Seit sich Brad Parks, früher Sportjournalist der "Washington Post", auf fiktionale Krimis verlegte, hat er als Einziger die drei wichtigsten Krimipreise der USA gewonnen. Nun erscheint erstmals ein Roman von ihm auf Deutsch. Am Anfang steht eine Widmung: "Ich bin mit einer großartigen Frau verheiratet. Dieses Buch - ganzbesonders dieses - ist für sie." Daraufhin etabliert Parks einen Icherzähler, der ebenfalls von seiner Frau schwärmt und, wie der Autor selbst, zwei kleine Kinder hat. So ist von Beginn an klar, dass es hier um eine sehr persönliche Geschichte geht. Dieses Gefühl verschwindet auch nicht, wenn sich einige Seiten später herausstellt, dass es hier nicht um die Familie eines Schriftstellers, sondern um die eines Richters aus Virginia geht, der seine Karriere in Washington begann, als rechte Hand eines einflussreichen Senators.
Auf fast 500 Seiten entfaltet Parks das komplexe Beziehungsgeflecht der Hampsons: Von der Nanny mit Migrationshintergrund über Arbeitskollegen bis hin zum engsten Freundes- und Verwandtenkreis - unter dem Druck der Ereignisse wird irgendwann jeder zu einem potenziellen Verdächtigen. Parks wechselt dabei immer wieder die Erzählperspektive. Mal berichtet der Richter in entspannter, bisweilen lakonischer Rückschau und erlaubt sich dabei selbst in den dramatischsten Momenten zeilenkurze Auszeiten, in denen er beispielsweise über die Körpersprache seiner Frau nachdenkt. Dann wieder treibt der allwissende Erzähler die Geschichte voran.
Innere Monologe wechseln mit Dialogen, vor allem zwischen den Eheleuten Scott und Alison. Einerseits spiegeln sie die Dynamik ihrer Beziehung wider, andererseits wird an ihnen die Extremsituation spürbar, in der sich die Eltern der entführten Kinder befinden. Nach außen hin müssen sie den Anschein eines ganz normalen Alltags aufrechterhalten, während sie innerlich permanent gegen den Nervenzusammenbruch kämpfen. Nebenbei gibt es differenzierte Einblicke in den Alltag eines Bundesrichters. Wenn Parks schließlich auf die Machenschaften innerhalb eines mächtigen Pharmakonzerns zu sprechen kommt, die in keinem Verhältnis zu den Übertretungen des Betäubungsmittelgesetzes stehen, scheint gar deutliche Systemkritik durch.