Eine Galeristin tauscht ihr aufregendes Berufsleben gegen den eintönigen und überfordernden Job als Vollzeitmutter. Doch der Drang, ihr Leben mit Kind gegen jede Konvention ungezähmt und frei zu gestalten, wird immer stärker - bis sich eine völlig neue Identität Bahn bricht. Dieser brillante Roman erzählt auf unerhört komische Weise davon, wie viel zu gewinnen ist, wenn man sich auf die monströsen Seiten der Mutterschaft einlässt. Eine junge Mutter legt ihre eigene Karriere auf Eis, um sich um ihren Sohn zu kümmern. Ein Knochenjob zwischen Holzeisenbahn und Lätzchen. Doch als sie körperliche Veränderungen feststellt - geschärfte Eckzähne und Haare, die sich wie Fellbüschel anfühlen - entdeckt sie eine unbekannte, animalische Seite an sich. Je stärker sich die rationale Künstlerin auf ihre Verwandlung einlässt, desto natürlicher gestaltet sich die Beziehung zu ihrem Kind. Doch wie soll sie es ihrem Mann erklären, dass der Sohn neuerdings im Hundekorb schläft und statt Joghurt und Cornflakes lieber rohes Fleisch frühstücken möchte? Rachel Yoder hat mit ihrem sensationell klugen und urkomischen Roman über moderne Mutterschaft einen Nerv getroffen. Ein feministischer Familienroman, der seinesgleichen sucht.
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Viele Bücher wurden über das Thema Mutterschaft geschrieben, findet Rezensentin Verena Harzer, aber keines vermag "die alles verschlingende Unglaublichkeit" der Mutterrolle so darzustellen wie Rachel Yoders "Nightbitch". Anfangs lesen wir noch von einer Frau, die ihr Berufsleben aufgibt, um eine perfekte Mutter zu sein. Schnell stellt sich aber heraus, dass es immer Mütter geben wird, die besser sind als sie, resümiert Harzer. Daraufhin verwandelt sich die Mutter Nacht für Nacht in ein "Mutter-Hund-Wesen" und geht ihren animalischen Trieben nach, kauft ihrem Kind eine Leine und lässt es im Hundebett schlafen - und fühlt sich dabei so gut wie noch nie, staunt Harzer. Ihm imponieren die grotesken Momente, die diesem Szenario zugrunde liegen und in denen die Wut einer Mutter dargestellt wird. Ein Buch, dass Mutterschaft als "utopisches Potenzial" neu definiert, schließt der beeindruckte Kritiker.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Yoder weiß gekonnt zwischen Knurren, Heulen, Bellen, Jaulen, Beißen und Winseln zu manövrieren [...]. Eine witzige, kluge und schockierende Perspektive auf Mutterschaft.« Marie-Luise Goldmann, Die Welt am Sonntag, 03. September 2023 Marie-Luise Goldmann Welt am Sonntag 20230903