Anja Tatlisus „No Romeo“ startet mit einem Paukenschlag – ein Prolog, der uns das Herz in die Hose rutschen lässt. Der Roman folgt Mila und Sarah, zwei College-Studentinnen, die durch die Höhen und Tiefen ihres Alltags navigieren, dabei Liebe suchen und sich mit den Herausforderungen des
Erwachsenwerdens auseinandersetzen.
Die beiden Protagonistinnen, bestechen durch ihre spritzige und…mehrAnja Tatlisus „No Romeo“ startet mit einem Paukenschlag – ein Prolog, der uns das Herz in die Hose rutschen lässt. Der Roman folgt Mila und Sarah, zwei College-Studentinnen, die durch die Höhen und Tiefen ihres Alltags navigieren, dabei Liebe suchen und sich mit den Herausforderungen des Erwachsenwerdens auseinandersetzen.
Die beiden Protagonistinnen, bestechen durch ihre spritzige und authentisch wirkende Freundschaft. Ihre Interaktionen sind von einem Humor durchzogen, der die Lesenden immer wieder zum Lachen bringt.
Leider nehmen die Handlungsstränge zunehmend unplausible Wendungen an. Easton, der mysteriöse Gegenpart, bleibt ein Rätsel, verstrickt in ein Wechselspiel aus Nähe und Distanz, das mehr verwirrt als fasziniert. Es mangelt ihm an klarer Entwicklung und an tiefen Einblicken, die ihn greifbarer gemacht hätten. Dadurch wirken viele von Milas Handlungen in Bezug auf ihn übertrieben und. Die flache Charakterentwicklung betrifft leider auch weitere Figuren im Buch und lassen uns zusätzlich mit vielen Fragen zurück.
Zudem trügt der Titel „No Romeo“ mit seinen Shakespeare-Anspielungen, die mehr versprechen, als sie halten und werfen Schatten voraus. Die Geschichte liefert kaum Parallelen zu diesem Klassiker und die Verbindung zu „Romeo und Julia“ scheint aufgesetzt und wenig durchdacht, was die Gesamtwirkung der Geschichte schmälert. Stattdessen bleibt die Story hinter dem gewaltigen Schatten von Verona weit zurück.
Dennoch bleibt Tatlisus Schreibstil ein Lichtblick. Ihr humorvoller und lebhafter Ausdruck trägt das Buch und sorgt dafür, dass man trotz mancher Enttäuschungen, durch irrwitzige Wortwahlen und Schachtelsätzen immer wieder schmunzeln muss. Anja Tatlisu beschreibt Szenen mit einer solchen Detailverliebtheit, dass man oft das Gefühl hat, selbst im Raum zu stehen.
„No Romeo“ ist vielleicht kein literarisches Meisterwerk, aber es bietet eine unterhaltsame Lektüre mit Momenten echter Freude und tiefgehender Herzlichkeit, die besonders die Fans von leichten, humorvollen Liebesgeschichten ansprechen dürfte.