Barbara Krohn hat sich primär als Autorin von Kriminalromanen einen Namen gemacht. Und doch sind "Der Tote unter der Piazza", "Weg vom Fenster" und "Rosas Rückkehr" (alle Aufbau-Verlagsgruppe) nur ein Teil im Schaffen von Barbara Krohn. "Vor allem dient ihr die Tugend des genauen Hinsehens dazu, atmosphärisch dichte Porträts zu zeichnen: Porträts von Menschen, die sich nicht nur durch ihre Herkunft definieren, sondern auch durch die Kraft ihres Begehrens, Porträts speziell von Frauen, die 'sinnlich und handgreiflich zugleich' sind und sich nicht in 'aufgeklärtem Kokolores' verrennen." (Karl Birkenseer) Sie macht sich gern auf zu fremden Orten (Neapel, Ostsee, Regensburg), übersetzt Romane aus dem Italienischen, sucht das Zusammenspiel mit Musik und Bildender Kunst (z.B. in den Museumslesungen im Kunstforum Ostdeutsche Galerie oder beim Text-Bild-Projekt Mit Leib und Seele). 2003 erschien ihr kunstvoll konstruierter zehnteiliger Reigen mit Erzählungen "Die Liebe der anderen" und zuletzt 2004 in der edition lichtung ihr Lyrikband "Orte der Liebe", der diesem Hörbuch zugrunde liegt. Barbara Krohns Gedichte bestechen durch ein besonderes Gespür für feine sprachliche Schattierungen, nicht minder jedoch durch die Fülle ausdrucksstarker Bilder, die in und zwischen den Zeilen heraufbeschworen werden. Analoges gilt für die Töne, die Gabriele Wahlbrink ihrem Saxophon entlockt; dies ist wohl der Grund, warum ihre Kompositionen und Improvisationen so stimmig mit der Lyrik harmonieren. Zudem unterstreicht Gabriele Wahlbrinks Musik den prägnanten Rhythmus der Krohnschen Lyrik. Barbara Krohns Gedichte sind bereits in der Buchform eine Besonderheit, keine Frage. Gabriele Wahlbrink auf dem Saxophon zu hören, ist ein erlesener Genuss, abermals keine Frage. Im Zusammenklang aber ergeben die auf der CD eingefangenen "Orte der liebe" hörbar mehr als die Summe ihrer Bestandteile.
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