Ovid (eigentl. Publius Ovidius Naso, 43 v. Chr. - 17. n. Chr.) war einer der wirkungsmächtigsten römischen Dichter. Bereits zu seinen Lebzeiten war er eine Berühmtheit und noch heute zählt er zu den Klassikern der Weltliteratur. Mit seiner poetisch meisterhaften Darstellung von Stoffen aus Erotik
und Mythologie hat der antike Dichter gerade in letzter Zeit wieder eine große Beliebtheit…mehrOvid (eigentl. Publius Ovidius Naso, 43 v. Chr. - 17. n. Chr.) war einer der wirkungsmächtigsten römischen Dichter. Bereits zu seinen Lebzeiten war er eine Berühmtheit und noch heute zählt er zu den Klassikern der Weltliteratur. Mit seiner poetisch meisterhaften Darstellung von Stoffen aus Erotik und Mythologie hat der antike Dichter gerade in letzter Zeit wieder eine große Beliebtheit erlangt.
Die amerikanische Philologin Katharina Volk gibt nun mit ihrem Buch „Ovid - Dichter des Exils“ eine einzigartige Einführung in Leben und Werk dieses großen Dichters, der vor fast 2000 Jahren starb. Dabei benutzt die Autorin nicht die herkömmliche Methode, die einzelnen Werke Ovids nacheinander zu besprechen. Sie hat das Oeuvre des Dichters vielmehr nach Themen strukturiert, denn in seinen unterschiedlichen Werken zeigen sich doch durchgehend ähnliche Gedanken und Anliegen.
Zunächst betrachtet die Autorin Ovids Gedichte, von der Liebesdichtung über seine Metamorphosen bis zur Exildichtung. Anschließend macht sie den Leser mit Ovids Biografie vertraut, wobei auch die mysteriösen Umstände seiner Verbannung beleuchtet werden.
In den anschließenden Kapiteln rücken Ovids literarische Ausdrucksformen (z. B. Elegie) und die Rolle des Mythos in seinem Gesamtwerk in den Mittelpunkt der Betrachtungen. Danach erörtert Katharina Volk spezielle Themen, wie die Kunst, die Frauen oder Rom, die ebenfalls zentrale Anliegen seiner Werke waren.
Das abschließende Kapitel „Rezeption“ beschäftigt sich mit der Wirkung von Ovids Werk auf die abendländische Literatur und Kunst. Die Schwerpunkte liegen dabei auf dem Vorbildcharakter seiner Liebeslyrik für die lateinische Dichtung des Mittelalters oder seiner „Metamorphosen“ für die Kunstwerke der Renaissance. Ergänzt wird die Ovid-Darstellung durch zahlreiche Literaturhinweise, die sich an Leserinnen und Leser richten, die sich intensiver mit Ovids Werken beschäftigen wollen.
Fazit: „Ovid - Dichter des Exils“ ist ein sehr informatives und gut lesbares Buch, das sowohl mit der Biografie des römischen Dichters als auch mit den zentralen Themen seiner Werke bekanntmacht. Eine empfehlenswerte Orientierung und Anregung.
Manfred Orlick