Auf einer Reise hatte Chamisso neben seinem Mantelsack zahlreiche Kleidungsstücke verloren. Eine scherzhafte Frage Fousqués, ob er nicht auch um seinen Schatten gekommen sei, regte ihn an, eine solche Situation auszuspinnen. Chamisso verwendete in seiner weltberühmt gewordenen "phantastischen Novelle" (Th. Mann) eine Fülle alter Sagen- und Märchenmotive. Von La Fontaine kannte er die wundersame Geschichte eines Mannes, der alles, was immer gerade gewünscht wurde, aus seiner Tasche ziehen konnte. Von Siebenmeilenstiefeln träumte der Dichter schon immer im Zusammenhang mit seinen botanischen Studien. Immer wieder war die Schattenlosigkeit des Peter Schlemihl Gegenstand von Deutungsversuchen. Der Dichter selber hat sich über die "besonnenen Leute", die nur "zu ihrer Belehrung" lesen, verschiedentlich lustig gemacht. Gleichwohl verbirgt sich hinter der scheinbaren Naivität der aus einer munteren Laune geborenen Erzählung ein tieferer Sinn, der allerdings nur zu ahnen, nicht zu erklären oder gar nachzuweisen ist.
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