Mit dem "Philebos" liefert Platon eine der frühesten ausführlichen Untersuchungen zur Lust in der abendländischen Philosophie. Zwar ist ihm, wie er in dem Dialog herausarbeitet, die Lust nicht das höchste Gut des menschlichen Lebens, aber als ein notwendiger Teil dessen ist sie gleichwohl nicht daraus wegzudenken.
Grundlage von Platons systematischer Untersuchung zur Lust ist das in der Antike bereits zu Platons Zeit weithin bekannte physiologische Modell der Gemischtheit von Lust und Unlust. Davon ausgehend versucht Platon im Verlauf des Dialogs das physiologisch inspirierte Lustmodell auf die Seele und ihre verschiedenen Zustände zu übertragen, was ihn zu der entscheidenden Frage führt, ob es denn, wie es im Bereich der Farben ein reines Weiß gibt, auch im Seelischen eine ungemischte, sprich reine Lust geben kann.
Die durch Philebos provokativ aufgeworfene Grundfrage des Dialogs nach der Stellung der Lust im menschlichen Leben nie aus dem Blick verlierend, lässt Platon zudem aber auch weitere Kernelemente seines Philosophierens, wie das Nachdenken über das Gute und das Schöne, das Sein und das Werden wie auch die Würdigung von Vernunft und Einsicht in die Unterredung mit einfließen, sodass sich auch im "Philebos" einmal mehr Platons philosophische Gedankenwelt vor uns entfaltet.
Mit dem "Philebos" liegt nun Teil 18 der Hörbuchreihe "Platon – Sämtliche Dialoge" vor. Bisher erschienen sind:
1.Apologie/ Kriton/ Phaidon
2.Protagoras
3.Symposion (komplett auf youtube)
4.Phaidros
5.Laches/ Euthyphron
6.Gorgias
7.Menon
8.Charmides
9.Lysis
10.Menexenos
11.Euthydemos
12.Theätet
13.Sophistes
14.Politikos
15.Politeia Buch I-III
16.Politeia Buch IV-VI
17.Politeia Buch VII-X
18.Philebos
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