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Höre auf das dunkle Herz der Nacht Prinzessin Dylia, die sich selbst "Prinzessin Insomnia" nennt, ist die schlafloseste Prinzessin von ganz Zamonien. Eines Nachts erhält sie Besuch von einem alptraumfarbenen Nachtmahr. Havarius Opal, wie sich der gleichsam beängstigende wie sympathische Gnom vorstellt, kündigt an, die Prinzessin in den Wahnsinn treiben zu wollen. Vorher nimmt er die Prinzessin aber noch mit auf eine abenteuerliche Reise durch die Welt des Denkens und Träumens, die für beide immer neue und überraschende Wendungen bereit hält, bis sie schließlich zum dunklen Herz der Nacht gelangen. Walter Moers erzählt dieses Märchen aus der zamonischen Spätromantik voller skurriler Charaktere mit der ihm eigenen Komik: spannend und anrührend zugleich. Ungekürzt gelesen von Andreas Fröhlich, ausgezeichnet mit dem Deutschen Hörbuchpreis 2018 als Bester Interpret: Er erschließt die "ganz eigene Fantasiewelt auf originelle Weise" und mit einer "unbändigen Freude" an der Sprache, so die Jury. (Laufzeit: 11h 23)
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buecher-magazin.deWalter Moers, Schöpfer des Kleinen Arschlochs und Übersetzer des zamonischen Großmeisters Hildegunst von Mythenmetz, hat mit seinen Lesern ähnlich zu kämpfen wie George R. R. Martin. Nachdem er "Die Stadt der Träumenden Bücher" mit einem bösen Cliffhanger endete, sind sie ungehalten, gierig, hyperkritisch. Aber es gibt kein Recht auf Fortsetzungen, und wer einen Kontinent im Kopf hat, sollte nicht dazu gezwungen werden, Teile davon auf Kommando herauszuzerren. Moers' neuestes Buch ist eine zarte, versponnene, regenbogenfarbene Liebeserklärung an die Sprache und die Einbildungskraft, ein Kammerspiel, das fast ausschließlich im Gehirn einer Prinzessin spielt. Dylia Insomnia ist mit einer Krankheit geschlagen, die sie tage- und wochenlang keinen Schlaf finden lässt, ihr aber auch Tagtraumekstasen und andere exzentrische Geisteszustände ermöglicht. Dylia wird von einem Nachtmahr heimgesucht, der sie in den Wahnsinn treiben soll, ist aber so versiert im Umgang mit neuronalen Ausnahmezuständen, dass keinesfalls klar ist, wer am Ende aus dem Fenster springt. "Prinzessin Insomnia" entstand in Kooperation mit Lydia Rode, die am Chronischen Erschöpfungssyndrom leidet und das Buch nicht nur inspiriert, sondern auch großartig illustriert hat.
© BÜCHERmagazin, Elisabeth Dietz (ed)
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 25.11.2017Was kribbelt und krabbelt in meinem Kopf herum?
Die fleißigen Ameisen schlafen natürlich nicht: Im siebten Zamonien-Roman schickt Walter Moers eine Prinzessin auf Forschungsreise in ihr eigenes Gehirn.
Von Patrick Bahners
Schadenfroh nimmt der unheimliche Reisegefährte die Prinzessin ins Gebet. "Das hättest du wohl nicht gedacht, was? Dass sich in deinem eigenen Denken derartige Abgründe auftun können." Nein, auf diesen Gedanken über ihr eigenes Denken war Dylia tatsächlich noch nicht gekommen. Aber nicht, weil sie gewohnt wäre, das Denken den Dienstboten zu überlassen, Kronjuristen oder Schlossküchenpsychologen. Ganz im Gegenteil: Sie denkt selbst, und sie denkt an alles. Sogar an Dinge, unter denen sie sich nichts vorstellen kann, weil sie von ihnen nur die Definitionen im zamonischen Wörterbuch kennt. Die unbedachten Untiefen, die Dylia beim Selbststudium erschrecken lassen, sind nicht charakterlicher Art, keine Abgründe an Landesverrat oder Gräben des Grolls auf den regierenden Vater.
Das Leiden ihrer im Märchen auf zwanzig Matratzen, zwanzig Daunendecken und eine Erbse gebetteten Standesgenossin ist in Dylias Fall chronisch. Aber sie klagt nicht über ihre Überempfindlichkeit und ist sogar gegenüber ihrem Begleiter die Liebenswürdigkeit in Person, der sich bei ihr einführte, indem er sich auf den Brustkorb der Liegenden setzte und ihr die Luft nahm: ein Nachtmahr, wie er im Buche steht. Auch im zamonischen Grimm, wo der Nachtmahr bestimmt wird als Albtraum, der sich nicht verziehen will. Plötzlich hatte die Prinzessin ohne Spielkameraden einen loyalen Freund, mit ominösem Vor- und schillerndem Nachnamen: Havarius Opal. Die Schuppenhaut des ungreifbaren Dauergasts glibbert und bibbert in unzähligen unappetitlichen Farben. In Richard Wagners "Ring des Nibelungen" sind Lichtalben und Schwarzalben klar geschieden. Walter Moers hat ein Zwischenwesen erschaffen beziehungsweise, ganz ähnlich wie Wagner vorgehend, aus dem Sagenschatz des romantischen Mittelaltertums herbeizitiert: einen Schimmer- und Schummeralben. Mit dessen Anblick war das Nachtgedankensystem der Prinzessin Makulatur, die soeben noch ihre Träume fein säuberlich nach Farbtönen sortiert hatte.
Havarius Opal ist eine Gestalt des Übergangs. Der Nachtmahr führt die Schlaflose an Schwellen, hinter denen das Nichts liegt oder jedenfalls: nichts Bestimmtes. "Ein Schacht, der in der wirklichen Welt wohl eine touristisch erschlossene Gebirgsklamm mit einem klingenden Namen wäre, klaffte vor ihnen wie ein bodenloser Abgrund." Was hätte Dylia wohl nicht gedacht? Dass es hier wirklich bergab geht, obwohl sie sich nicht in der wirklichen Welt befindet, sondern in ihrem eigenen Gehirn. "Dylia hatte Einblick in zahllose Gehirngänge, wie beim Querschnitt eines Ameisenbaus." Der Gehirngang: ein verblasstes Bild, das in dieser Perspektive, durch den Einblick in ein Labyrinth der endlos vervielfältigten Windungen, wieder zu schillern beginnt.
Zum ersten Mal seit 2011 ist wieder ein Zamonien-Roman von Walter Moers erschienen: Naturgemäß spielt "Prinzessin Insomnia" in einer Phantasiewelt. Auch dieser Roman ist als Übersetzung aus dem Zamonischen ausgewiesen. Aber die Welthaltigkeit der Phantasie erweist sich diesmal ganz unvermittelt: Die Welt des Romans ist die Phantasie der Prinzessin. Für sie sind die Löcher real, die jäh im sumpfigen Gelände ihrer Hirnlandschaft aufreißen, obwohl oder eben weil sie es ist, die sich das alles ausgedacht haben muss, bewusst oder unbewusst. Es ist ihr Kopf, und die Dotterblumen, die aus den Löchern emporsteigen und die Sumpfwanderer umschlingen, sind ihre Kopfgeburten. Der Ameisenstaat, ein Wimmelbild.
Moers schüttet die Botanisiertrommel einer Phantasiepflanzenkunde aus - und öffnet mit derselben Handbewegung das Tor eines Fabeltiergartens. Auf dem Gang durch die Gehirngänge kommen der Prinzessin Wesen ins Gehege, die zwischen Pflanze und Tier changieren, verwachsen mit der Umwelt, doch mit dem Trieb zur Individualisierung beseelt. Es sind allegorische Figuren, lebende, was hier bedeutet: haarige oder glitschige, mehr oder weniger streng riechende Bilder für Ideen, Vorurteile, Schemata und Ablenkungen, die Elementarteilchen des Denkprozesses. Die Autodidaktin Dylia hat die Mnemotechnik noch einmal erfunden: Sie richtet sich in ihren Vorstellungen ein durch Herstellung einer räumlichen Ordnung. Der alphabetische Traumkatalog ergibt ein dreidimensionales Bild: "Eine Traumgarderobe mit sechsundzwanzig Schränken, jeder in einer anderen klangvollen Farbe, größer als jeder begehbare Kleiderschrank." Unter der Hirnschale liegt der denkbar größte Raum dieser Art, nur dass aus allen Ritzen das Vergessene und Verdrängte hervorschießt und herabfließt, für das in der Systematik des Bewusstseins keine Schublade vorgesehen ist.
Hier gehört Havarius Opal hin: mit seinem schlechten Benehmen Negativfolie der höchsten Tochter, das andere Ich der Positivistin. Und doch ist auch der Nachtmahr auf der Nachtseite der Individualität nicht zu Hause: Das Hirn hat nach Auskunft des Hirnforschers Wolf Singer keine Planstelle für einen Dirigenten. Der Gedankenbildungsreiseführer entpuppt sich als unzuverlässiger Erzähler. Dagegen ist auf Moers Verlass, wenn er Wörter beim Wort nimmt und Bilder ins Bild setzt. Er hält seinen verrücktesten Einfällen die Treue, indem er sie in aller Dichterseelenruhe ausbuchstabiert. Doch dann ist er so frei, die ganze elaborierte Konstruktion, der er durch Hingabe ans Detail das Allegorische fast schon ausgetrieben hat, mit lakonischem Humor als Versatzstückwerk hinzustellen. So geschieht's dem Erhabenheitstopos der sich auftuenden Abgründe. "Dylia erschauderte. Das war ja die reinste Sehenswürdigkeit!"
Staunenswert die Fülle der Gestaltung und Abwechslung in einem Roman, dessen Figuren bloß Gedanken sind: Solche Geschichten, in deren Fortgang Stringenz und Aberwitz zusammenfallen, kennt man aus den Zuständen, wenn man nicht weiß, ob man träumt oder wacht. Die Romanidee entsprang dem Briefwechsel des Autors mit Lydia Rode, einer jungen Frau, die an einer bislang unheilbaren Krankheit leidet, zu deren Symptomen die extreme Schlaflosigkeit gehört. Von ihrer Hand sind die zauberhaft präzisen Aquarelle: taxonomische Tafeln für ein zamonisches Äquivalent der sechsten Auflage von Meyers Großem Konversations-Lexikon.
Havarius Opal redet der Prinzessin ein, sie solle der Entlastung misstrauen, wenn der Albdruck verschwunden scheint: Er stecke dann "hinter dem Vorhang". Lichtenberg notierte: "Meine Hand im Schlaf auf eine Falte eines seidenen Vorhangs geschlagen, diese Empfindung kann zu einem Traum aufwachsen und blühen, dessen Beschreibung ein Buch erfordert." Ein solches Buch hat Walter Moers geschrieben, ein großes Lexikon des Selbstgesprächs. Die reinste Lesenswürdigkeit!
Walter Moers: "Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr". Roman. Illustriert von Lydia Rode.
Knaus Verlag, München 2017. 344 S., Abb., geb., 24,99 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die fleißigen Ameisen schlafen natürlich nicht: Im siebten Zamonien-Roman schickt Walter Moers eine Prinzessin auf Forschungsreise in ihr eigenes Gehirn.
Von Patrick Bahners
Schadenfroh nimmt der unheimliche Reisegefährte die Prinzessin ins Gebet. "Das hättest du wohl nicht gedacht, was? Dass sich in deinem eigenen Denken derartige Abgründe auftun können." Nein, auf diesen Gedanken über ihr eigenes Denken war Dylia tatsächlich noch nicht gekommen. Aber nicht, weil sie gewohnt wäre, das Denken den Dienstboten zu überlassen, Kronjuristen oder Schlossküchenpsychologen. Ganz im Gegenteil: Sie denkt selbst, und sie denkt an alles. Sogar an Dinge, unter denen sie sich nichts vorstellen kann, weil sie von ihnen nur die Definitionen im zamonischen Wörterbuch kennt. Die unbedachten Untiefen, die Dylia beim Selbststudium erschrecken lassen, sind nicht charakterlicher Art, keine Abgründe an Landesverrat oder Gräben des Grolls auf den regierenden Vater.
Das Leiden ihrer im Märchen auf zwanzig Matratzen, zwanzig Daunendecken und eine Erbse gebetteten Standesgenossin ist in Dylias Fall chronisch. Aber sie klagt nicht über ihre Überempfindlichkeit und ist sogar gegenüber ihrem Begleiter die Liebenswürdigkeit in Person, der sich bei ihr einführte, indem er sich auf den Brustkorb der Liegenden setzte und ihr die Luft nahm: ein Nachtmahr, wie er im Buche steht. Auch im zamonischen Grimm, wo der Nachtmahr bestimmt wird als Albtraum, der sich nicht verziehen will. Plötzlich hatte die Prinzessin ohne Spielkameraden einen loyalen Freund, mit ominösem Vor- und schillerndem Nachnamen: Havarius Opal. Die Schuppenhaut des ungreifbaren Dauergasts glibbert und bibbert in unzähligen unappetitlichen Farben. In Richard Wagners "Ring des Nibelungen" sind Lichtalben und Schwarzalben klar geschieden. Walter Moers hat ein Zwischenwesen erschaffen beziehungsweise, ganz ähnlich wie Wagner vorgehend, aus dem Sagenschatz des romantischen Mittelaltertums herbeizitiert: einen Schimmer- und Schummeralben. Mit dessen Anblick war das Nachtgedankensystem der Prinzessin Makulatur, die soeben noch ihre Träume fein säuberlich nach Farbtönen sortiert hatte.
Havarius Opal ist eine Gestalt des Übergangs. Der Nachtmahr führt die Schlaflose an Schwellen, hinter denen das Nichts liegt oder jedenfalls: nichts Bestimmtes. "Ein Schacht, der in der wirklichen Welt wohl eine touristisch erschlossene Gebirgsklamm mit einem klingenden Namen wäre, klaffte vor ihnen wie ein bodenloser Abgrund." Was hätte Dylia wohl nicht gedacht? Dass es hier wirklich bergab geht, obwohl sie sich nicht in der wirklichen Welt befindet, sondern in ihrem eigenen Gehirn. "Dylia hatte Einblick in zahllose Gehirngänge, wie beim Querschnitt eines Ameisenbaus." Der Gehirngang: ein verblasstes Bild, das in dieser Perspektive, durch den Einblick in ein Labyrinth der endlos vervielfältigten Windungen, wieder zu schillern beginnt.
Zum ersten Mal seit 2011 ist wieder ein Zamonien-Roman von Walter Moers erschienen: Naturgemäß spielt "Prinzessin Insomnia" in einer Phantasiewelt. Auch dieser Roman ist als Übersetzung aus dem Zamonischen ausgewiesen. Aber die Welthaltigkeit der Phantasie erweist sich diesmal ganz unvermittelt: Die Welt des Romans ist die Phantasie der Prinzessin. Für sie sind die Löcher real, die jäh im sumpfigen Gelände ihrer Hirnlandschaft aufreißen, obwohl oder eben weil sie es ist, die sich das alles ausgedacht haben muss, bewusst oder unbewusst. Es ist ihr Kopf, und die Dotterblumen, die aus den Löchern emporsteigen und die Sumpfwanderer umschlingen, sind ihre Kopfgeburten. Der Ameisenstaat, ein Wimmelbild.
Moers schüttet die Botanisiertrommel einer Phantasiepflanzenkunde aus - und öffnet mit derselben Handbewegung das Tor eines Fabeltiergartens. Auf dem Gang durch die Gehirngänge kommen der Prinzessin Wesen ins Gehege, die zwischen Pflanze und Tier changieren, verwachsen mit der Umwelt, doch mit dem Trieb zur Individualisierung beseelt. Es sind allegorische Figuren, lebende, was hier bedeutet: haarige oder glitschige, mehr oder weniger streng riechende Bilder für Ideen, Vorurteile, Schemata und Ablenkungen, die Elementarteilchen des Denkprozesses. Die Autodidaktin Dylia hat die Mnemotechnik noch einmal erfunden: Sie richtet sich in ihren Vorstellungen ein durch Herstellung einer räumlichen Ordnung. Der alphabetische Traumkatalog ergibt ein dreidimensionales Bild: "Eine Traumgarderobe mit sechsundzwanzig Schränken, jeder in einer anderen klangvollen Farbe, größer als jeder begehbare Kleiderschrank." Unter der Hirnschale liegt der denkbar größte Raum dieser Art, nur dass aus allen Ritzen das Vergessene und Verdrängte hervorschießt und herabfließt, für das in der Systematik des Bewusstseins keine Schublade vorgesehen ist.
Hier gehört Havarius Opal hin: mit seinem schlechten Benehmen Negativfolie der höchsten Tochter, das andere Ich der Positivistin. Und doch ist auch der Nachtmahr auf der Nachtseite der Individualität nicht zu Hause: Das Hirn hat nach Auskunft des Hirnforschers Wolf Singer keine Planstelle für einen Dirigenten. Der Gedankenbildungsreiseführer entpuppt sich als unzuverlässiger Erzähler. Dagegen ist auf Moers Verlass, wenn er Wörter beim Wort nimmt und Bilder ins Bild setzt. Er hält seinen verrücktesten Einfällen die Treue, indem er sie in aller Dichterseelenruhe ausbuchstabiert. Doch dann ist er so frei, die ganze elaborierte Konstruktion, der er durch Hingabe ans Detail das Allegorische fast schon ausgetrieben hat, mit lakonischem Humor als Versatzstückwerk hinzustellen. So geschieht's dem Erhabenheitstopos der sich auftuenden Abgründe. "Dylia erschauderte. Das war ja die reinste Sehenswürdigkeit!"
Staunenswert die Fülle der Gestaltung und Abwechslung in einem Roman, dessen Figuren bloß Gedanken sind: Solche Geschichten, in deren Fortgang Stringenz und Aberwitz zusammenfallen, kennt man aus den Zuständen, wenn man nicht weiß, ob man träumt oder wacht. Die Romanidee entsprang dem Briefwechsel des Autors mit Lydia Rode, einer jungen Frau, die an einer bislang unheilbaren Krankheit leidet, zu deren Symptomen die extreme Schlaflosigkeit gehört. Von ihrer Hand sind die zauberhaft präzisen Aquarelle: taxonomische Tafeln für ein zamonisches Äquivalent der sechsten Auflage von Meyers Großem Konversations-Lexikon.
Havarius Opal redet der Prinzessin ein, sie solle der Entlastung misstrauen, wenn der Albdruck verschwunden scheint: Er stecke dann "hinter dem Vorhang". Lichtenberg notierte: "Meine Hand im Schlaf auf eine Falte eines seidenen Vorhangs geschlagen, diese Empfindung kann zu einem Traum aufwachsen und blühen, dessen Beschreibung ein Buch erfordert." Ein solches Buch hat Walter Moers geschrieben, ein großes Lexikon des Selbstgesprächs. Die reinste Lesenswürdigkeit!
Walter Moers: "Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr". Roman. Illustriert von Lydia Rode.
Knaus Verlag, München 2017. 344 S., Abb., geb., 24,99 [Euro].
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»Walter Moers jedenfalls hat sich, zusammen mit der schlaflosen Lydia Rode, ein helles, abenteuerliches, gefährliches, albernes, tröstliches Traumuniversium ausgedacht.« Der Spiegel, LiteraturSpiegel, Volker Weidermann
»Für alle, die gern in fremde Welten eintauchen und sich von der blühenden Phantasie und dem Ideenreichtum des Schriftstellers Walter Moers verzaubern lassen wollen.« NDR 1 »Kulturspiegel«, Carmen Woisczyk