Psychospiel hat lediglich 280 Seiten, kann daher hervorragend in einem Rutsch gelesen werden. Das ist auch gut so, denn als ich mal angefangen hatte, wollte ich es tatsächlich nicht aus der Hand legen, bis ich wusste wer der Täter ist. Obwohl ich normalerweise recht gut darin bin den Täter vorzeitig
zu erraten, bin ich hierbei tatsächlich mehrere Male auf dem Holzweg gewesen und kam erst wenige…mehrPsychospiel hat lediglich 280 Seiten, kann daher hervorragend in einem Rutsch gelesen werden. Das ist auch gut so, denn als ich mal angefangen hatte, wollte ich es tatsächlich nicht aus der Hand legen, bis ich wusste wer der Täter ist. Obwohl ich normalerweise recht gut darin bin den Täter vorzeitig zu erraten, bin ich hierbei tatsächlich mehrere Male auf dem Holzweg gewesen und kam erst wenige Zeilen vor der Enthüllung darauf wer es ist. Was die Charaktere angeht bin ich etwas hin und her gerissen. Während es mir der Spielfreund wirklich sehr angetan hat, bin ich vor allem mit Emma nicht richtig warm geworden. Insbesondere die Beziehung zwischen ihr und Ben hat mich nicht ganz überzeugt, da sie leider ein bisschen vorhersehbar war. Tatsächlich haben mir die Nebencharaktere fast besser gefallen als die Protagonisten. Meiner Meinung nach braucht ein guter Psychothriller nicht unbedingt eine romantische Komponente, aber das ist natürlich nur mein Geschmack und ich bin sicher vielen gefällt das als Ausgleich zur Brutalität die in diesem Buch herrscht. Zu Beginn des Buches erscheint es tatsächlich mehr als „Psychospiel“, wird aber vor allem gegen Ende wirklich überraschend brutal. Die Autorin beschreibt sher graphisch wie die einzelnen Menschen sterben. Diese Art zu Schreiben gefällt mir wirklich gut, denn so kann man sich hervorragend in die Figuren hineinversetzen. Den Horror der Figuren am Ende konnte ich beinahe körperlich spüren, somit ist der Autorin genau das geglückt, was in vielen Psychothrillern fehlt. Das Einzige was mich ein bisschen gestört hat ist, dass das Buch noch ein paar Seiten mehr hätte vertragen können. Denn das Ende kommt doch etwas schnell und abgehackt. Allgemein könnten die einzelnen Handlungsstränge ein bisschen detaillierter gestaltet werden, da so manchmal der Eindruck von Willkür entsteht. Vor allem die ganze Geschichte mit Dino wirkt irgendwie ein bisschen deplatziert da es schon wirklich ein großer Zufall ist, dass ausgerechnet er noch „aus Versehen“ mit von der Partie ist. Auch die Beziehung von Emma und Ben hätte, da sie nun vorhanden ist, etwas ausgefeilter sein können. Wodurch es zu ihrer Trennung kam erfährt man mehr oder weniger in einem Nebensatz. Durch dieses abgehackte Einwerfen von Informationen wird der Leser ein bisschen unbefriedigt zurückgelassen, da einfach noch Fragen offen bleiben.
Fazit: In der Leseprobe hatte es mir vor allem der Täter angetan. Obwohl kaum etwas über ihn gesagt wurde, war er der Ausschlaggeber für mich das Buch vollständig zu lesen, denn auch ohne viele Worte hat man schon in diesen paar Seiten sehr viel über seinen Charakter erfahren. Mich hat vor allem seine Motivation interessiert, ob er tatsächlich einen Grund hat, oder ob er einfach nur ein Psychopath ist, der Spaß daran hat Menschen zu tyrannisieren. Diese Frage wurde am Ende des Buches auf jeden Fall beantwortet. Im Großen und Ganzen hat mir das Buch wirklich gut gefallen einziges Manko ist die Kürze, dadurch ist das Buch zwar super in einem Nachmittag zu lesen, allerdings hätte die Story noch so viel mehr Potential, dass mit ein paar Seiten mehr ausgeschöpft werden könnte. Trotzdem halte ich das Buch für sehr empfehlenswert, wenn man „Psychospiele“ als Hauptthematik mag. Allerdings sollte man sich auf die herrschende Brutalität gefasst machen, denn die ist wirklich nicht ganz ohne.